Neuss Leerrohre für Breitbandkabel werden Pflicht

Neuss · Politik gibt neuen Standard vor, der schon für Nordkanalallee, Behringstraße und Kreuzstraße gilt.

 Gräben dürfen künftig erst dann wieder zugeschüttet werden, wenn auch Leerrohre für eine künftige Breitbandverkabelung mit verlegt sind.

Gräben dürfen künftig erst dann wieder zugeschüttet werden, wenn auch Leerrohre für eine künftige Breitbandverkabelung mit verlegt sind.

Foto: woi

Wenn künftig irgendwo in der Stadt ein Graben aufgeworfen wird, um Wasser- oder Gasleitungen auszutauschen, dann darf er erst wieder zugeschüttet werden, wenn auch besondere Leerrohre verlegt wurden. Auf dieses Vorgehen legten jetzt die Mitglieder des Bauausschusses das Tiefbaumanagement, die Stadtentwässerung und die Versorgungsunternehmen fest.

Die Leerrohre, so erklärt der Ausschussvorsitzende Sven Schümann, sollen es beim Ausbau des Breitbandkabelnetzes künftig Anbietern einfacher machen, ihre Leitungen in die Erde zu bekommen. Für dieses "Entgegenkommen" müssen sie sich an den Kosten beteiligen, zum Beispiel über eine Gebühr, ergänzt er. Schümann ist sicher, dass dieses Vorgehen auch im Sinne der Bürger ist. "Sie werden nur einmal durch eine Baustelle belästigt."

Dieses Vorgehen ist neu, künftig soll es Standard sein. Auf drei Bauvorhaben wird es nun zuerst eingeführt: Nordkanalallee, Behringstraße und Kreuzstraße in Hoisten. Die Ausbaupläne für die Vorhaben, die diese Straßenzüge zum Teil für mehr als ein Jahr zur Baustelle machen, wurden einstimmig gebilligt.

Eine solche Langzeitbaustelle droht den Anwohnern der Nordkanalallee im kommenden Jahr. Diese wichtige Ost-West-Verbindung - sie ist zugleich Ortsdurchfahrt der L 137 - wird im Zuge von Kanalbauarbeiten umgestaltet, die Infrastruktur Neuss (ISN), die ehemalige Stadtentwässerung, schon länger plant. Die ISN tauscht die Kanäle auf dem Abschnitt zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Selikumer Straße aus, sobald das im Knotenpunkt Selikumer Straße erledigt ist. Im Zuge der Neuordnung des Straßenraumes werden beiderseits 1,50 Meter breite Schutzstreifen markiert, um eine Lücke im Radwegenetz zu schließen. Zudem wird eine Querungshilfe in Höhe der Hebbelstraße neu angelegt. Beides geschieht auf Wunsch des Rates, der diese Elemente schon vor fast zwei Jahren zum Beschluss erhob. Ansonsten wird die Straße ihren Charakter als Allee erhalten.

Die Behringstraße als Seitenstraße der Preußenstraße kann als Teil dieses Großprojektes gewertet werden. Ist diese derzeit in Arbeit befindliche Baustelle abgeschlossen, werden auch an der Behringstraße bis zur Einmündung mit der Straße "Im Jagdfeld" die Kanäle erneuert. Bei der Wiederherstellung der Straße, die auf ganzer Breite eine neue Asphaltdecke bekommt, wird auch diese Kreuzung neu geschnitten. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein, als Bauzeit gibt die Verwaltung vier Monate an.

An der Kreuzstraße werden mindestens zehn Monate lang die Bagger den Ton angeben. Vielleicht dauert es aber auch ein Jahr. So ganz festlegen will sich die Verwaltung angesichts einer Ausbaulänge von 340 Metern - es geht um das Stück zwischen Villestraße und Alter Uferstraße - nicht. Dort erneuern die Kreiswerke Grevenbroich noch in diesem Sommer die Wasserleitungen. Aufgrund der Enge der Straße muss hier wohl die Fahrbahn ebenfalls zu großen Teilen aufgenommen werden. Während die Kreiswerke nur diese Löcher wieder stopfen würden, denkt die Stadt darüber nach, Geld dazuzutun und die Fahrbahn komplett zu erneuern - auch das im Sinne der Anwohner.

(-nau)
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