Persönlich Leben in der "bedrohten Idylle"

Neuss · Thomas Cremer wohnt Mitten im Grünen - nun sorgt er sich um die Auswirkungen des neuen Ikea.

 Thomas Cremer lebt seit 16 Jahren auf der Morgensheide.

Thomas Cremer lebt seit 16 Jahren auf der Morgensheide.

Foto: Cremer

Morgensternsheide (jasi) Eigentlich waren Thomas Cremer und seine Familie immer sehr glücklich mit der Wahl ihres Wohnortes. Seit 16 Jahren leben sie gemeinsam mitten im Grünen auf einem umgebauten Bauernhof. "Hier gibt es sogar Füchse und Rehe", sagt der 55-Jährige. Doch er und viele weitere Anwohner der Morgensternsheide sehen diese Idylle in Gefahr. Grund dafür ist der Neubau des schwedischen Möbelgiganten Ikea, der im Herbst 2017 eröffnet.

Durch die Maßnahme rückt das Industriegebiet ganz in die Nähe der "oberen Heide", wo nicht nur die Cremers, sondern rund 20 weitere Familien leben. "Wir können genau auf den Neubau gucken. Auch die Außenbeleuchtung werden wir von unserem Schlafzimmer aus sehen können", sagt der 55-Jährige, der die Gemeinschaft in der Nachbarschaft sehr schätzt.

Eigentlich wollen die Anwohner der Morgensternsheide nur ihre Ruhe haben. Doch durch den Neubau und die damit verbundene stärkere Nutzung der umliegenden Schleichwege befürchten sie auch ein erheblich höheres Verkehrsaufkommen. Sauer stößt Cremer und Co. vor allem der Plan der Stadt Neuss auf, die A 57-Brücke sperren zu lassen, um den Neusser Norden vor befürchteten "Autoflut" zu schützen. Ein Plan, der für die Menschen auf der Morgensternsheide nicht zu Ende gedacht wurde, wiesie bereits bei Bürgerversammlungen deutlich machten. "Bei einer Sperrung müssten wir über die Gümpgesbrücke nach Neuss fahren. Da ist doch jetzt schon Chaos", sagt Cremer. Über die "Ohrenbrücke" komme man zudem gar nicht nach Neuss. Auch für Unternehmen wie die GWN sei die Sperrung fatal, da Lkws mit Lieferungen dann über die Geulenstraße fahren müssten.

(NGZ)
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