Neuss LeasePlan kehrt Neuss den Rücken

Neuss · Das Unternehmen wird im kommenden Jahr nach Düsseldorf ziehen.

Eine der weltweit größten Leasing- und Fuhrparkmanagementgesellschaften verlässt Neuss. Das teilte die Immobilienagentur "Anteon" gestern mit, die vom Unternehmen LeasePlan mit der Immobiliensuche und der Erstellung eines neuartigen Büroraumkonzeptes für die Hauptverwaltung beauftragt wurde - fündig wurden die Experten im Düsseldorfer Medienhafen. Dort bezieht das Noch-Neusser-Unternehmen im Mai beziehungsweise Juni kommenden Jahres - so ist jedenfalls der Plan - ein sogenanntes Solitärgebäude mit 5100 Quadratmeter Bürofläche.

"Es ist keine Entscheidung gegen Neuss, sondern für Düsseldorf", sagt Britta Giesen, Pressereferentin von LeasePlan. Schließlich habe man Neuss bei der Suche nach einem neuen Gebäude im Umkreis von rund 30 Kilometern mit eingeschlossen. Das heißt aber auch: Der Standort Neuss konnte die Nachfrage des 1973 gegründeten Unternehmens nicht erfüllen.

Schließlich hat sich LeasePlan in den vergangenen Jahren neu aufgestellt und möchte einen Standort, an dem das Unternehmen moderner arbeiten kann. "Ein Umbau in dem Gebäude der Hauptverwaltung an der Hellersbergstraße kam für uns während des laufenden Betriebes nicht in Frage", erklärt Britta Giesen.

Bürgermeister Reiner Breuer nimmt die Nachricht mit Bedauern auf. "Es ist nie gut, wenn ein Unternehmen Neuss verlässt. Wenn wir Anhaltspunkte für solche Entwicklungen haben, setzen wir nach und hinterfragen Gründe", sagt der Verwaltungschef, der jedoch auf die jüngsten Erfolge verweist. So habe man gerade erst das Unternehmen Creditreform vom Verbleib in Neuss überzeugen können. "Man kann nicht in die Köpfe von Unternehmensleitern schauen", sagt Breuer.

Nach Angaben von Wirtschaftsförderer Andreas Galland habe die Stadt LeasePlan mehrere Angebote gemacht. "Am Ende konnte Neuss die Anforderungen aber nicht erfüllen." Das Unternehmen habe eine Büroimmobilie, die genau auf seine Größe passe und die es alleine nutzen kann. "Auch ein Neubau kam nicht infrage", sagt Galland.

Wie Britta Giesen betont, wollte das Unternehmen nicht zu lange warten und zeitnah den Umzug vollziehen.

(jasi)
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