Neuss Landschaftsmalerei besteht aus vielen Bausteinen von Bildern

Neuss · Die junge Künstlerin Jana Tiborra stellt im Kunstraum Neuss ihre Aquarelle und Ölbilder aus. Sie studiert an der Kunstakademie.

 Die Landschaft ist für Jana Tiborra der Anlass zu malen. Was sie in natura gesehen hat, fügt sie im Atelier zu neuen Bildern zusammen.

Die Landschaft ist für Jana Tiborra der Anlass zu malen. Was sie in natura gesehen hat, fügt sie im Atelier zu neuen Bildern zusammen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die junge Künstlerin aus dem Westerwald ist den Freunden und Förderern des Kunstraum Neuss bei ihrem Rundgang in der Düsseldorfer Kunstakademie aufgefallen: Jana Tiborra, 25 Jahre alt, studiert Malerei bei Professor Siegfried Anzinger. Dem Interesse der Kunstfreunde aus Neuss hat die junge Künstlerin aus Asbach ihre erste größere Einzelausstellung zu verdanken. Ihre Landschaftsimpressionen sind noch bis einschließlich Sonntag, 26. Juli, im Kunstraum an der Deutschen Straße zu sehen.

Die 25-Jährige zeigt Aquarelle und Ölmalerei. Die Aquarelle im DIN-A-4-Format sind zwischen 2013 und 2015 entstanden. Die ersten Exemplare hat sie in der Natur gemalt, sie zeigen mehr Details. Später hat die Künstlerin das Malen in ihr Atelier verlegt - diese Aquarelle sind abstrakter geworden. Jana Tiborra hatte keine bestimmten Landschaften im Kopf, als sie zu malen begann. Sie rief Bilder ab, die in ihrem Kopf gespeichert sind und fügte sie zu einem Kunstwerk zusammen. Sie setzt sich zurzeit ausschließlich mit Landschaftsmalerei auseinander, wobei sie sicher die Betonung nicht auf "Landschaft" legt, sondern auf Malerei.

"Die Landschaft ist der Malanlass", sagt die Künstlerin. Ihre zum Teil großformatigen Ölmalereien versprühen einen spröden Charme - nirgendwo eine Menschenseele oder etwas von Menschenhand Geschaffenes wie etwa ein Gebäude. Einige Bilder erinnern an die ausgeräumten Rheinbraun-Landschaften. Jana Tiborra bedient sich verschiedener Bausteine, die sie im Kopf gespeichert hat. Und sie legt großen Wert darauf, im Laufe des Malprozesses nicht die Kontrolle über das Bild zu verlieren. Typisch für ihre Arbeiten ist die Bipolarität. Da ist auf der einen Seite die düstere, aufgewühlte Stimmung, zum Ausdruck gebracht mit dunklen Farben und wellenförmigen Pinselstrichen, typisch ist auch der Himmel, an dem sich ein Unwetter zusammenzubrauen scheint. Aber auf der anderen Seite gibt es eine Klarheit und Strenge in den Bildern - dieser Kontrast prägt die Exponate, macht sie spannungsreich und interessant. Jana Tiborra reagiert auf das, was auf der Leinwand geschieht, passt auf, dass ihr die Kontrolle nicht entgleitet. Gerne malt sie mit Musik, erzählte Vera Henkel in ihrer Einführung, oft lässt sie ein und denselben Song in Endlosschleife laufen, um in einer bestimmten Stimmung zu verharren.

Info Deutsche Straße 2, bis 26. Juli, täglich außer montags und dienstags von 17 bis 19 Uhr geöffnet

(NGZ)
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