Neuss Konvent soll attraktiver werden

Neuss · Seit einer Woche gibt es in der Innenstadt wieder eine Baustelle. Bis Anfang August soll die Straße Am Konvent neu gestaltet werden. Eine Hoffnung dabei ist es, dass der Meererhof als Geschäftslage besser in den Blick gerät.

 Edmund Peters von der Kempener Baufirma Hamelmann, Sylvia Stein als "Baustellenkümmerin", Gerd Eckers vom Tiefbaumanagement und Planungsdezernent Christoph Hölters (v.l.) stellten gestern die Pläne für den Konvent vor.

Edmund Peters von der Kempener Baufirma Hamelmann, Sylvia Stein als "Baustellenkümmerin", Gerd Eckers vom Tiefbaumanagement und Planungsdezernent Christoph Hölters (v.l.) stellten gestern die Pläne für den Konvent vor.

Foto: l. Berns

Der Konvent - eine Fußgängerzone. Das macht aus dem Straßenstück zwischen dem Meererhof und der Sebastianuskirche eine komplizierte Baustelle, die einen besonderen logistischen Aufwand erfordert. Trotzdem ist Gerd Eckers vom städtischen Tiefbauamanagement überzeugt, dass die Umgestaltung dieser wichtigen Querachse zum Hauptstraßenzug bis Anfang August fertig ist. Damit wäre auch das vor Jahren verabschiedete und begonnene Innenstadtkonzept (Penker-Plan) vollendet.

Die ausgearbeiteten Pläne für diesen letzten Abschnitt liegen schon seit Ende 2013 in der Schublade, doch erst seit einer Woche wird in der Innenstadt wieder gebaggert. Der Termin wurde mit Absicht auf das Frühjahr geschoben, weil die Geschäfte am Konvent noch das Weihnachtsgeschäft 2014 unbehelligt abwickeln sollten. Für Lederwaren Ingerfeld war das gleichbedeutend mit dem Räumungsausverkauf. Weil auch die Eisdiele verschwunden ist und in dem ehemaligen Einrichtungshaus Stappen schon vor Jahren das Haus der Diakonie eingerichtet wurde, gestaltet sich der Ladenbesatz derzeit lückenhaft. Aber, so verteidigte ein Sprecher der Stadt die Investition, die Neugestaltung könne diese Lage wieder attraktiv machen.

Profitieren soll von der Neugestaltung auch der Meererhof, für den die Straße Am Konvent eine wichtige Zubringerfunktion hat. Durch die Umgestaltung rücke dieses Quartier dichter an den Hauptstraßenzug, erklärt Planungsdezernent Christoph Hölters, der perspektivisch auch daran denkt, den Meererhof anzupacken.

Nach Hölters Darstellung setzt die Umbauplanung auf das Prinzip der Gradlinigkeit. "Die Wahrnehmung wird verändert", sagt er. Die Einbauten aus Klinker, die den Konvent seit Ende der 1970er Jahre prägen, werden entfernt, so dass einerseits der Raum für die Fußgänger größer wird, andererseits der Meererhof selbst über das 125 Meter lange Straßenstück besser in den Blick gerät. Aus diesem Grund wird zudem die vorhandene Stützmauer um etwa zwei Meter in Richtung des Kaufhofs versetzt. An der schmalsten Stelle ist der Konvent danach nur noch sechs Meter breit, an der breitesten 20 Meter.

Anstelle der derzeitigen Treppenanlagen zum Kaufhof sowie zu den Häusern Nummer 4 und 12 werden neue Stufen gebaut, die besser zur Idee einer neuen Offenheit passen.

Die drei großen Bäume werden vergrößert und neu eingefasst, neue Bäume aber können wegen der vielen Leitungen im Untergrund nicht gepflanzt werden. Zur Möblierung der Straße gehören ferner zwei Sitzbänke und bis zu 15 Bügel zum sicheren Abstellen von Fahrrädern.

Mit dem Umbau verschwinden die großen Bodenplatten in Grau und Rot, die durch ein kleineres, granitgraues Betonpflaster ersetzt werden. Wie das aussehen wird, ist schon am Hauptbahnhof zu sehen, wo nach gleichem Muster gerade der Übergang zur Marienkirche gestaltet wurde. Unterbrochen wird dieser Eindruck durch einen taktilen Leitstreifen für Sehbehinderte und zwei Spielflächen, die in das Pflaster integriert werden.

Dazu gehört auf Wunsch der Anlieger ein Schachfeld. Die Figuren zum Spiel sollen in einem angrenzenden Geschäft ausgeliehen werden können.

(NGZ)
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