Neuss Kita-Kinder werden zu kleinen Polizei-Helfern

Neuss · Daniel (6), Friedemann und Sarah (beide 5) der Kindertagesstätte Weberstraße 88 waren mächtig aufgeregt: mit Hilfe der Polizeihauptkommissare Mike Schween und Herbert Klinder hielten sie jetzt Autofahrer im Bereich Weberstraße/Jean-Püllen-Weg unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit an und machten auf Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit aufmerksam. In diesem Bereich liegt sie während der Schulzeit morgens per Klapptafeln bei 30, in den Ferien bei 50 Kilometern pro Stunde.

 Gemeinsam mit der Polizei machten die Kita-Kinder Autofahrer auf die Höchstgeschwindigkeit aufmerksam.

Gemeinsam mit der Polizei machten die Kita-Kinder Autofahrer auf die Höchstgeschwindigkeit aufmerksam.

Foto: Woitschützke

"Wir gehen ab Sommer hier zur Schule. Deshalb wollen wir, dass Sie vorsichtig und langsam fahren. Und auf uns achten", erklärten die mit gelben Warnwesten ausgestatteten Kinder und überreichten den Autofahrern ein selbst ausgemaltes Bild einer Verkehrssituation. "Und was hast du noch?", ermunterte Mike Schween Daniel. "Ein Osterei", sagte dieser strahlend und wünschte frohe Ostern, bevor er das nächste Auto anhielt.

"Die Kinder haben sich sehr auf diese Aktion gefreut und waren heute Morgen bereits ganz aufgeregt", erzählte Erzieherin Erika Steins, die die 38 Vorschulkinder begleitete. Yussuf stoppte mit Hilfe von Polizist Herbert Klinder sogar einen Bus der Linie 843. Fahrer Ralf Tenberken zeigte sich begeistert über die "gute Aktion" und die kleinen Geschenke. "Und was wünscht die Polizei immer zum Abschied? Gute Fahrt", schärfte Klinder Yussuf ein, der es absolut "cool" fand, einen Bus angehalten zu haben.

Die Präventionsaktion ist ein Gemeinschaftsprojekt von Polizei und Kreisverkehrswacht. "Wir führen sie kreisweit an wechselnden Stellen seit mindestens 20 Jahren durch", erläuterte Gereon Hogenkamp, Dienststellenleiter der Verkehrsunfallprävention. Nutzen sei eine größere Nachhaltigkeit durch emotionale Bindung an einzelne Kinder, um eine dauerhafte Geschwindigkeitssenkung zu erreichen. "Denn zu hohe Geschwindigkeit ist immer noch Unfallursache Nummer eins", ergänzte er.

Stephan Vetten, erster Vorsitzender der Kreisverkehrswacht, betonte die gute Kooperation von Polizei, Kitas und Grundschulen. "Außerdem haben wir die Ostereier gestiftet", fügte er schmunzelnd hinzu. Angelos hatte inzwischen einer Dame sein Bild und ein Ei überreicht. "Ich habe auch Enkelkinder in dem Alter und passe immer besonders auf", erklärte sie.

(keld)
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