Neuss Kita-Gebühren sind günstig

Neuss · Verwaltung und Politik kommentieren landesweiten Gebührenvergleich.

 Ralf Hörsken: "Familienpolitik mit Augenmaß."

Ralf Hörsken: "Familienpolitik mit Augenmaß."

Foto: woi

Jugenddezernent Ralf Hörsken spricht von einem "ausgesprochen wirksamen Beitrag zur familienfreundlichen Stadt", Thomas Kaumanns, jugendpolitischer Sprecher der CDU, hebt vor allem die "Entlastung der Familien" hervor. Den Grund für ihre Zufriedenheit stellt eine Untersuchung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) dar, der landesweit die Kita-Gebühren verglichen hat. Ergebnis: In drei von vier beispielhaft aufgeführten Einkommensgruppen gehört Neuss dabei zu den zehn Kommunen mit den niedrigsten Beiträgen.

Seit Anfang August zahlen Eltern mit einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro zum Beispiel nur 67 Euro monatlich für die 45-Stunden-Betreuung eines Kindes über zwei Jahren. Zudem werden gerade Familien mit niedrigem Einkommen verhältnismäßig gering belastet: Erst ab einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro werden Elternbeiträge erhoben. Dieser Freibetrag war erst in diesem Jahr angehoben worden - und ging der SPD nicht weit genug. Sie wollte erst ab 30.000 Euro Jahreseinkommen von Beitragspflicht sprechen, die Linkspartei den Kita-Besuch sogar generell kostenlos anbieten.

Jugendamtsleiter Markus Hübner weist daher zurecht darauf hin, dass "dieses Ergebnis nicht vom Himmel gefallen, sondern Produkt eines politischen Prozesses ist". Die jetzt geltende Gebührentabelle sei in einem Zeitraum von fünf Jahren entwickelt worden. Zuerst sei die Geschwisterkind-Regelung auch bei Betreuung in Kita und Kindertagespflege eingeführt worden, nach der ein zweites Kind der Familie beitragsfrei bleibt. Zuletzt wurden die Elternbeiträge für Kinder über drei Jahre um zehn Prozent gesenkt.

"Das ist Familienpolitik mit Augenmaß", sagt Hörsken auch mit Blick auf das Ausbauprogramm, das neue Betreuungsplätze geschaffen hat. Die Entlastungen haben aber zur Folge, dass der Anteil der Stadt an den Kosten für die Kindertagesbetreuung steigt. Von den insgesamt 57,5 Millionen Euro erstattet das Land 27,1 Millionen - und "nur" 5,3 Millionen werden nächstes Jahr noch über Elternbeiträge erhoben.

(-nau)
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