Neuss Kinder verfolgen das Leben ihres indischen Patenkindes

Neuss · Wie schwer es arme Kinder in Indien haben können, erfuhren jüngst die Jungen und Mädchen der Martin-Luther-Schule. Die deutsche Ärztin Hella Mundhra, Gründerin und Initiatorin des 1983 gegründeten Hilfsprojekts "Shishu Mandir" im indischen Bangalore, berichtete über die Arbeit des Vereins, der sich um vernachlässigte Kinder aus den Slums der Großstadt und den umliegenden Dörfern kümmert. In der Aula der Luther-Schule zeigte Mundhra einen Film über das Leben von gleichaltrigen Kindern in Indien.

Die städtische evangelische Grundschule in der Neusser Innenstadt hat über den Verein das Patenkind Anushka. "Die Kinder unserer Schule nehmen inzwischen mit großer Empathie an Anushkas Leben teil", erzählt Schulleiterin Susanne Huptasch. Hella Mundhra berichtete aber nicht nur vom Patenkind, sondern auch von anderen indischen Waisenkindern.

Große Armut und familiäre Missstände wie Aggression und Alkoholismus seien die Hauptgründe, warum viele indische Kinder verwahrlost und zum Teil stark traumatisiert sind. Ihnen gebe der Verein durch ein Kinderheim die Möglichkeit, in einer familiären Atmosphäre aufzuwachsen und sich den jeweiligen Fähigkeiten gemäß entwickeln können. Der Verein habe auch eine Schule gegründet, in der alle Kinder gefördert und zu einem guten Schulabschluss gebracht werden sollen.

Mandhras Bericht berührte die Mädchen und Jungen. "Besonders beeindruckt waren sie, als sie hörten, dass die Wohnbehausung einer sechsköpfigen Familie vergleichbar ist mit der Größe deutscher Badezimmer", sagt Susanne Huptasch.

(NGZ)
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