Neuss Juristische Beratung wird erweitert

Neuss · Anwaltsverein vereinbart Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale.

 Cornel Hüsch mit Sigrid Krümmel (l.) und Dorthea Khairat.

Cornel Hüsch mit Sigrid Krümmel (l.) und Dorthea Khairat.

Foto: Anwaltsverein

Der Neusser Anwaltsverein, die Interessensvertretung von rund 100 Advokaten in der Stadt, hat eine Kooperation mit der Verbraucherzentrale vereinbart. "Mit der Verbraucherzentrale wird das Spektrum der außergerichtlichen juristischen Beratung in Neuss erweitert", erklärt Cornel Hüsch, der gerade erst im Amt bestätigte Vorsitzende des Vereins. "Eine enge Zusammenarbeit mit den in Neuss tätigen Rechtsanwälten komplettiert das rechtsberatende Spektrum."

Hüsch war es auch, der noch vor drei Jahren einen Brandbrief des Anwaltsvereins gegen die Einrichtung einer Verbraucherberatung unterzeichnet hatte. Dieser an den damaligen Bürgermeister Herbert Napp adressierte Brief schloss mit der nicht ganz uneigennützigen Behauptung: "Kein Neusser muss ohne (Verbraucher)-Beratung bleiben, auch wenn es keine direkte Verbraucherzentrale gibt." Denn die Beratungstätigkeit der Anwälte decke auch Fälle ab, die in das Spektrum der Verbraucherberatung fallen. Eine finanzielle Unterstützung dieser Verbraucherberatung durch die öffentliche Hand würde, so Hüsch damals, den Dienstleistungsstandort Neuss schwächen.

Das war vor der Kommunalwahl 2014. Danach gab es mit der Koalition von CDU und Grünen eine Mehrheit im Rat, die die Ansiedlung der Verbraucherzentrale in Neuss durchsetzte. Die wird von der FDP noch immer zu den "kostenintensiven und zumindest politisch fragwürdigen grünen Projekten" gezählt, für die ein, so wörtlich, "nennenswerter Teil der Höffner-Möbelhaus-Millionen vergeudet" werde, doch der Anwaltsverein hat mit der neuen Situation seinen Frieden gemacht. In einem Gespräch mit Regionalleiterin Sigrid Krümmel und Dorothea Khairat, Leiterin der Verbraucherzentrale Neuss, wurde eine stärkere Vernetzung aller in Neuss tätigen, rechtsberatenden Institutionen verabredet.

Die Verbraucherzentrale startet im April provisorisch in Räumen an der Oberstraße. Im Sommer soll sie in ein bis dahin herzurichtendes Ladenlokal am Meererhof umziehen.

(-nau)
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