Serie Jung, Engagiert, Politisch Jungen Menschen eine Stimme geben

Neuss · David Engelbrecht hat vor drei Jahren die Jugendorganisation der FDP mitgegründet. Heute hat sie 30 Mitglieder.

 David Engelbrecht studiert in Aachen Architektur, will in Kaarst Politik für junge Menschen machen.

David Engelbrecht studiert in Aachen Architektur, will in Kaarst Politik für junge Menschen machen.

Foto: Lothar Berns

Kaarst Einen Ortsverband der Jungen Liberalen (JuLis) gibt es in Kaarst noch nicht lange. David Engelbrecht, JuLi-Vorsitzender seit 2016, war federführend daran beteiligt, als sich Anfang 2013 etwa acht junge Menschen entschlossen, den FDP-Ortsverband für die jüngere Generation zu gründen. "Wir waren sehr unzufrieden mit der Landespolitik - vor allem mit der Bildungspolitik und dem verfassungswidrigen Haushalt, der auch regelmäßig vor Gericht gelandet war", erinnert sich der 19-Jährige.

Bei der Gründung des Ortsverbandes wurden sie seinerzeit unterstützt von den FDP-Granden aus Kaarst, dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Günter Kopp und seinem Stellvertreter Heinrich Thywissen. Zudem gab die JuLi-Kreisvorsitzende reichlich Tipps. In den dreieinhalb Jahren seit Gründung ist die Mitgliederzahl deutlich gestiegen: "Heute sind wir 30", so Engelbrecht. Familiär war er nicht parteipolitisch geprägt, aber für ihn stand früh fest: "Für mich gibt es nur die Liberalen."

Selbst das desaströse Ergebnis für die FDP bei der Bundestagswahl von 2013 konnte ihn da nicht beirren, auch wenn er heute immer noch sagt: "Das war schon richtig brutal." Inzwischen sei das Debakel aber verdaut und die FDP wieder auf dem richtigen Weg - davon ist der gebürtige Kaarster jedenfalls überzeugt.

Er selbst ist vor allem auf die Kommunalpolitik fokussiert: "Das ist persönlicher. Wenn man etwas verändern kann, ist das direkt spürbar", sagt Engelbrecht, der im Jugendhilfeausschuss stellvertretendes Mitglied ist. Da er bis heute aktiv in der Jugendarbeit der Vorster St.-Antonius-Kirchengemeinde tätig ist, möchte er auch direkt für die Jugendlichen in Kaarst Politik machen. "Da ist es gut, wenn einer mit den Jugendlichen redet und nicht nur über sie." Diesen kleinen Seitenhieb teilt er aus, als das Gespräch auf die Spannungen im Rat kommt. "Das ist nervig im Moment. Es nimmt zu viel Raum ein, wenn sich jeder nur mit sich selbst beschäftigt", kritisiert er. Engelbrecht pendelt derzeit fast täglich nach Aachen. An der RWTH studiert er seit einem Jahr Architektur. Während seiner Zeit am Georg-Büchner-Gymnasium in Kaarst absolvierte er ein Praktikum in einem Architekturbüro, bei dem der Funke übersprang. Seitdem faszinieren den Sohn eines Rechtsanwalts und einer Schneiderin Bauten, und er ertappt sich mittlerweile dabei, wie er alte sowie neue Gebäude genauer betrachtet. Nach seinem Abitur, das er bereits vor zwei Jahren bestanden hatte, arbeitete er im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes im Marienheimhospiz in Kaarst.

Engelbrecht möchte vor allem eine Stimme für die Jungen sein und er möchte verhindern, dass Politik auf Kosten der nachfolgenden Generationen gemacht werde. Besonders stolz ist er, dass es letztlich doch gelungen ist, das Jugendzentrum in der Vorster Ortsmitte durchzusetzen. "Es hat mich aber sehr geärgert, dass das Thema nach der Bürgermeisterwahl erneut hochgekocht war, obwohl es doch schon durch war."

Jetzt haben sich die JuLis vorgenommen, die Mobilität für Junge zu verbessern. Bike-Sharing könnte er sich als Modell vorstellen. Engelbrecht: "Wir wollen dazu den Anstoß geben und vielleicht findet sich ja ein Investor."

(BroerB)
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