Neuss Junge Forscherinnen greifen nach NRW-Titel

Neuss · Vier Schülerinnen des Gymnasiums Marienberg nehmen mit ihrem Projekt am Wettbewerb "Jugend forscht" auf Landesebene teil.

 Die Marienberg-Schülerinnen Hayathry Sellathurai, Melissa Kirchhoff, Miriam Penners und Anne Brönlund sind kreative Tüftlerinnen.

Die Marienberg-Schülerinnen Hayathry Sellathurai, Melissa Kirchhoff, Miriam Penners und Anne Brönlund sind kreative Tüftlerinnen.

Foto: woi

Natürlich haben Mädchen ein genauso gutes Händchen für Physik, Chemie und Mathematik wie Jungs. Das beweisen jetzt vier Schülerinnen des Gymnasiums Marienberg. Mit ihren Ideen im naturwissenschaftlichen Bereich überzeugten sie die Fachjury des Regionalwettbewerbs "Jugend forscht".

Hayathry Sellathurai (15) und Melissa Kirchhoff (15) sind Schülerinnen der zehnten Klasse des Gymnasiums und gewannen mit ihren Überlegungen zur Aktivkohle. "Aktivkohle wird immer präsenter, auch im Kosmetikbereich, und wir haben uns gefragt, wieso das so ist", erklärt Hayathry. Auf Wikipedia fanden die Mädchen heraus, dass Aktivkohle eine innere Oberfläche von der Größe eines Fußballfeldes habe. Diese Aussage fanden sie so erstaunlich, dass sie das selbst überprüfen wollten. Die Ergebnisse ihres Experiments konnten dies zwar nicht bestätigen, ihre Überlegungen überzeugten die Jury beim Regionalwettbewerb aber dennoch.

Seit Oktober beschäftigten sich die beiden 15-Jährigen einmal in der Woche nach Schulschluss mit dem Experiment. Ihr Chemielehrer gab dazu die passenden Denkanstöße, die Idee kam aber von ihnen selbst. Dass Chemie mit zu ihren Lieblingsfächern gehört, merkt man sofort. "Ich will Medizinforscherin werden", sagt Melissa, "Und ich Naturwissenschaftlerin", schließt Hayathry sich an.

Dass sie den Regionalwettbewerb gewinnen und jetzt an dem Landeswettbewerb in Leverkusen teilnehmen, kam für beide Mädchen unerwartet. "Dass wir regional gewonnen haben, war für uns eine große Überraschung. Wir hatten schon überlegt, was wir nächstes Jahr auf dem Regionalwettbewerb vorstellen könnten, aber jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den Landeswettbewerb", sagt Melissa. Dort präsentieren sie das gleiche Experiment, aber mit dem "gewissen Feinschliff", so die 15-Jährige.

Auch Anna Brönlund (17) und Miriam Penners (17) aus der zwölften Klasse nehmen an dem Landeswettbewerb teil. Für sie ist das nichts Neues mehr, beide haben zusammen schon zwei Mal den Regionalwettbewerb gewonnen. Mit ihrem Projekt zur tropischen Geometrie, mit der sie sich auch im vorherigen Jahr beschäftigt hatten, haben sie versucht, die kürzeste Strecke zwischen zwei Orten herauszufinden. "Das kann im Bereich der Navigation hilfreich sein", erklärt der Projektbetreuer Holger Wittig. Er unterstützte die Mädchen bei ihren Überlegungen und Berechnungen. Generell kämen die Projekte aus dem Bereich Mathematik sehr gut bei den Juroren an, so Wittig, aber natürlich habe man auch in den anderen naturwissenschaftlichen Bereichen eine gute Gewinnchance.

Auch bei den beiden Mädchen aus der zwölften Klasse ist die Begeisterung für Naturwissenschaften spürbar. Anna möchte Mathematik studieren und Miriam Physikerin werden. Die Forschung macht ihnen besonders viel Spaß und die Arbeit im letzten Jahr hat sich auch ausgezahlt: Beide Mädchen haben schon einmal durch "Jugend forscht" die Möglichkeit erhalten, in den Ferien an einem zweiwöchigen Praktikum teilzunehmen. Dort durften sie in einer Forschungseinrichtung in Jülich die Forscher bei ihrer Arbeit unterstützen.

Jetzt hoffen nicht nur die vier Mädchen auf den Gewinn beim Landeswettbewerb, sondern die ganze Schule, die schon öfter erfolgreich bei "Jugend forscht" war, fiebert mit. Über drei Tage, vom 19. bis zum 21. März, findet der Wettbewerb in Leverkusen statt. Neben der Vorstellung der Projekte vor einer Fachjury stehen außerdem Besichtigungen beispielsweise des Flughafens oder der Arena an und am letzten Tag kann auch die Öffentlichkeit einen Einblick in die Forschungen der Jugendlichen erhalten.

(NGZ)
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