Neuss Jugendliche tarnen Elektroschocker als Handy

Neuss · Ein täuschend echt aussehendes Mobiltelefon, das als Elektroschocker fungiert, und einen Schlagstock, der gleichzeitig als Taschenlampe dient Waffen, fanden Polizisten am Wochenende bei zwei 16 Jahre alten Jugendlichen. Wie die Beamten gestern mitteilten, waren die beiden am Samstagabend an der Norfer Straße / Ecke Johanna-Etienne-Straße aufgefallen, weil sie beim Anblick der Polizei auf ihren Fahrrädern Gas gaben und sich nervös umsahen. Dafür gab es gleich mehrere Gründe, wie die anschließende Kontrolle der Jugendlichen zeigte. Die Ordnungshüter entdeckten bei den 16-Jährigen neben den als Alltagsgegenstände getarnten Waffen auch Drogen. Sowohl die Betäubungsmittel als auch die Waffen wurden beschlagnahmt. Die beiden Jugendlichen erwartet ein Strafverfahren.

 Bei einem Flugreisenden aus Thailand fand der Zoll in Düsseldorf im Jahr 2011 diesen als Handy getarnten Elektroschocker.

Bei einem Flugreisenden aus Thailand fand der Zoll in Düsseldorf im Jahr 2011 diesen als Handy getarnten Elektroschocker.

Foto: Zoll

Wie häufig Beamte solche Waffen à la James Bond bei Kontrollen finden, kann die Neusser Polizei nicht sagen, weil darüber nicht separat Buch geführt werde. Statistisch werden diese Fälle als Verstöße gegen das deutsche Waffengesetz erfasst, genauso wie der Besitz von Gaswaffen und Schreckschusspistolen, erklärt eine Sprecherin. Zwar seien Waffen, die als Alltagsgegenstände getarnt seien, zum Teil im Internet frei erhältlich. Das ändere aber nichts daran, dass sie in Deutschland verboten seien. "Sie in der Öffentlichkeit bei sich zu tragen, kann eine Straftat darstellen, mindestens aber eine Ordnungswidrigkeit", teilt die Polizei mit. Wer mit ihnen bei einer Kontrolle - zum Beispiel am Flughafen - erwischt werde, müsse zudem damit rechnen, dass die getarnten Waffen, wie im vorliegenden Fall, beschlagnahmt werden.

(NGZ)
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