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Serie Kaarst Familiär Jugendliche kochen für ihre zweite Familie

Neuss · Im Bebop haben sich 20 Jugendliche zu gemeinsamen Aktivitäten zusammengeschlossen.

 Romi und Aaron schnibbeln Gemüse für das gemeinsame Essen mit anderen Jugendlichen im Bebop.

Romi und Aaron schnibbeln Gemüse für das gemeinsame Essen mit anderen Jugendlichen im Bebop.

Foto: lber

Kaarst Während Wiktoria (14) den Reis in das kochende Wasser schüttet, schneiden Anna-Lena (16) und Celina (12) sechs Zwiebeln sorgfältig in kleine Würfel. Tränen fließen nicht, dafür gibt es eine muntere Unterhaltung und viel Lachen. Aaron (15) und Romi (15) entfernen fachmännisch Kerngehäuse aus orangen, roten und gelben Paprikaschoten und zerteilen sie in Stückchen, während Malik (15) Hähnchenbrustfilets kleinschneidet. "Das ist nicht so meins, aber ich kriege es hin", erklärt er. Wenn alles fertig ist, wird es an diesem Abend "Hähnchen in Paprika-Rahmsauce" geben, sagt Kenneth Schultze, Leiter der Jugendeinrichtung Bebop.

Jeden Mittwoch bietet er das Kochen als offenes Angebot an. "Es kommen meistens zehn bis 20 Personen. Vorab kaufen die Jugendlichen selbstständig die benötigten Dinge ein", erklärt Schultze. Finanziert werde der Einkauf vom Bebop. "Natürlich muss später auch gespült und aufgeräumt werden", sagt er schmunzelnd. Das ist aber kein Problem für die Jugendlichen, die regelmäßig die Einrichtung besuchen. "Wir haben im Spätsommer 2015 mit sechs Leuten angefangen", erzählt Aaron. "Jetzt sind wir über 20, die sich fast täglich treffen. Wir haben die Whatsapp-Gruppe ,La familia' gegründet und tauschen uns aus, was so abgeht", sagt er.

Auch vier Flüchtlinge gehören dazu. "Sie lernen bei unseren Treffen die deutsche Sprache, im Notfall verständigen wir uns aber auch mit Händen und Füßen", erklärt Romi. Verstehen tue man sich aber immer. "Wir sind ja sowieso Multi-Kulti, alle Richtungen und Schulformen sind vertreten", so Aaron. Die Jugendlichen sind sich einig: Die Gruppe sei wie eine zweite Familie. Habe man zu Hause Stress, könne man sich helfen. Vor allem loben sie das Verhalten von Schultze. Ihn könne man immer ansprechen, sei ein Vorbild und macnhmal Streitschlichter.

Sobald es das Wetter zulässt, halten sich die Jugendlichen so oft wie möglich draußen auf. "Wir joggen im Stadtpark", sagen Celina und Romi. Malik, Aaron und Anna-Lena spielen gern Fußball oder Basketball auf dem Bolzplatz neben dem Bebop. Manchmal nutzen sie dafür auch den Platz mit Gummibelag neben der VHS. Außerdem gibt es eine Strecke gegenüber der Feuerwehr für BMX-Räder und eine Skater-Area unweit des Bebop. "Im Sommer sind wir natürlich am Kaarster See zum Schwimmen", sagt Aaron. Sehr gern treffen sich alle abends auf einem der zahlreichen Spielplätze von Kaarst. "Das ist eine gute Möglichkeit, um sich in Ruhe unterhalten zu können, wenn die Kinder weg sind", sagt Malik. "Allerdings werden wir da manchmal doof angeguckt, und die Polizei ist sehr erpicht auf Kontrollen", sagt Aaron empört. "Das ist Schubladendenken", ergänzt Malik.

Im Großen und Ganzen sind die Jugendlichen zufrieden mit den angebotenen Qutdoor-Aktivitäten. Ihr Wunsch ist ein zentraler Platz in Kaarst, wo man sich treffen könne. Dann würden auch die scheelen Blicke auf den Spielplätzen wegfallen. Für den Sommer planen die Jugendlichen eine Übernachtung im Bebop und zelten am Kaarster See.

(NGZ)
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