Neuss Johnny Yuma tritt mit seiner Band in Mali auf

Neuss · Noch in diesem Jahr Konzert für UN-Truppen geplant, die in dem afrikanischen Land stationiert sind.

Es kommt nicht oft vor, dass sich Musiker mit Blick auf bevorstehende Auftritte lieber ausschweigen. Aber in diesem Fall nennt Johnny Yuma dann lieber doch kein konkretes Datum - auch, weil er es schlicht nicht darf. "Aus Sicherheitsgründen", sagt der Neusser Rock'n'Roller. Denn es ist ein besonderer Auftritt, den er noch vor Jahresende bestreitet: Johnny Yuma wird mit seiner Band für die UN-Truppen in Mali spielen. Es ist nicht der erste Auftritt für Johnny & The Hot Rods in einem Krisengebiet. 2012 spielten sie für in Afghanistan stationierte Truppen. "Ein Oberst hat sich an damals erinnert und gefragt, ob wir Interesse an ähnlichen Konzerten in Mali haben", sagt Johnny Yuma. Die Band hat ziemlich schnell "Ja" gesagt.

Angst hat Johnny Yuma nicht vor der Reise in das afrikanische Land. "Allenfalls ein mulmiges Gefühl, aber das wird verfliegen, wenn wir vor Ort sind", sagt er. "So war es in Afghanistan damals auch." Die Erinnerung an die Abende mit den Soldaten und wie begeistert sie waren, weil sie die Musik für ein paar Stunden aus ihrem gefährlichen Alltag holte, wird er nie vergessen. "Da kann man nicht ,Nein' sagen, wenn man noch mal gefragt wird."

Dennoch wird es eine Konzertreise, die es in sich hat. Die UN-Mission in Mali zählt zu den weltweit gefährlichsten, immer wieder kommt es zu Anschlägen. Ein Putsch im März 2012 stürzte das Land ins Chaos; auch ein 2015 unterzeichnetes Friedensabkommen ändert nichts daran, dass Rebellen und Terroristen beziehungsweise islamistische Milizen vor allem im Norden des Landes aktiv sind. Das Auswärtige Amt warnt davor, dass auch im Süden Malis eine Gefährdung durch terroristische Gruppen nicht ausgeschlossen werden kann. Das alles schreckt Johnny Yuma und seine Band nicht. Vor der Reise nach Mali ist er auch in Neuss live zu sehen. Mit "Two Men Steam Train" tritt er am Samstag, 1. Oktober, ab 20.30 Uhr in der Gießkanne, Hamtorwall 17-19, auf. Eintritt frei.

(NGZ)
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