Neuss Initiative will Teile der Schraubenfabrik erhalten

Neuss · Fabrikhallen könnten Heimat für ein Bürger- und Kulturzentrum werden - oder eine Adresse für Einzelhandel.

 Bleibt mehr als die Bürohausfassade der Schraubenfabrik?

Bleibt mehr als die Bürohausfassade der Schraubenfabrik?

Foto: L. Berns

Was bleibt von der einstigen Schraubenfabrik? Diese Frage treibt den Arbeitskreis Geschichte der Nordstadtinitiative genauso um wie das Forum Stadtentwicklung der Neuss-Agenda. Beide sind überzeugt: Irgendetwas muss in der Nordstadt daran erinnern, dass nur einen Steinwurf von der Neusser Innenstadt mehr als ein Jahrhundert lang die größte Schraubenfabrik Deutschlands produzierte. Noch seien das Einzelmeinungen, betont Jochen Goerdt als Vorsitzender des Initiativkreises.

Man könnte dieses "noch" betonen, denn die, die Teile der Fabrikgebäude erhalten wollen, werben derzeit vielerorts für ihre Idee. Nach dem ersten Werkstattgespräch mit dem neuen Besitzer des Areals in der vergangenen Woche machen sie ihre Absicht und Idee nun öffentlich. Auch das Wort Bürger- und Kulturzentrum fällt in diesem Zusammenhang wieder.

Von den städtebaulichen Möglichkeiten, die diese Industriebrache bietet, muss man Ralph Schneemann nicht überzeugen. Er kennt sie: "Acht Hektar Fläche direkt am Hauptbahnhof: Welche Stadt hat das noch?", fragt der Geschäftsführer des Düsseldorfer Projektentwicklers Bema Group. Diese hat voriges Jahr die Fläche aus der Konkursmasse der Firma Whitesell gekauft und will nun schnell in eine geordnete städtebauliche Entwicklung kommen: In dem Wettbewerbsverfahren dazu sollen, so Schneemann, "auch die Wünsche anderer Beteiligter einfließen".

Wie sich beide Seiten an das Thema herantasten, macht Goerdt deutlich: "Mit zu weitgehenden Forderungen machen wir uns nur lächerlich." Er glaubt, dass der Erhalt der Fassade des Bürogebäudes noch am ehesten möglich sein wird. "Etwas mutlos" nennt das Peter Dieter Schnitzler vom Arbeitskreis Geschichte des selben Vereins. Er plädiert für den Erhalt von Teilen der Fabrikhallenarchitektur und hat dabei Roland Kehl von der Neuss Agenda auf seiner Seite: "Da könnte auch ein Einkaufszentrum rein."

(-nau)
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