Neuss In Teilzeit zum Ausbildungserfolg

Neuss · Kolping-Bildungswerk stellt die Starthilfe-Pakete "Tep" und "Tandem" vor.

 Das Kolping-Bildungswerk hilft seit inzwischen fünf Jahren dabei, eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren zu können.

Das Kolping-Bildungswerk hilft seit inzwischen fünf Jahren dabei, eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren zu können.

Foto: woi

Christina Kwindt hat es geschafft: Zum 1. August beginnt sie eine Teilzeitberufsausbildung zur IT-Systemkauffrau bei dem Unternehmen Basic Support in Neuss. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht. Denn Kwindt ist Mutter von zwei Söhnen im Alter von drei und sechs Jahren, ihr Mann arbeitet im Schichtbetrieb. Da stellt sich schnell das Problem der Kinderbetreuung. Doch ihr künftiger Chef, Jens Uwe Zink, Geschäftsführer bei Basic Support und selbst Vater eines Dreijährigen, sagt: "Natürlich gibt es das Risiko, dass Frau Kwindt ausfallen kann, weil die Kinder krank sind. Aber auch andere Azubis fallen mal aus."

Kwindt hatte das Glück an TEP teilgenommen zu haben. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich der sperrig anmutende Titel "Teilzeitberufsausbildung - Einstieg begleiten - Perspektiven öffnen". Müttern und Vätern sowie Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen soll mit Hilfe von TEP der Zugang zu einer betrieblichen Ausbildung in Teilzeit ermöglicht werden. Das Kolping-Bildungswerk bietet seit April 2011 dieses vom Europäischen Sozialfonds mitfinanzierte Landesprogramm an. Dabei werden Praktika absolviert, die der beruflichen Orientierung dienen. Bei Kwindt folgte nach dem Praktikum ein Mini-Job bei Basic Support, später der Ausbildungsvertrag.

Zum 4. Januar ist das neue TEP-Projekt gestartet, bei dem auch ein laufender Einstieg möglich ist. Eine Teilnehmerzahl von 20 darf nicht überschritten werden. Koordinatorin des Projekts ist Karin Lange. Sie versteht sich als Schnittstelle für die Auszubildenden, die Ausbildungsbetriebe, Berufsschulen und Kammern. Eng sei auch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie dem Jobcenter des Rhein-Kreises, sowie dem städtischen Jugendamt, sagt Lange. Mit Hilfe des TEP-Projekts sollen auch Betriebe sensibilisiert werden, offener für eineAusbildung in Teilzeit zu werden. Bislang gebe es erst neun Betriebe in Neuss, die eine Teilzeitberufsausbildung anbieten, so Nicole Osthaus von der HWK-Ausbildungsberatung in Düsseldorf.

Im Kolping-Bildungswerk gibt es ein weiteres Projekt: Im Rahmen von Tandem soll vor allem Müttern und Vätern mit Kleinkindern. die Hartz IV beziehen, der Einstieg in Ausbildung und somit Erwerbsfähigkeit ermöglicht werden.

(BroerB)
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