Neuss In der Nordstadt gibt es einen neuen Treff für Familien

Neuss · Der Pfarrgemeinderat des Seelsorgebereichs Neuss-Nord hebt ein neues Angebot aus der Taufe. Morgen geht's los.

Das Leben und der Alltag vieler Familien sind heute komplett durchorganisiert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Kindergarten, Schule - all das fordert seinen Tribut. Der wichtige Austausch mit anderen Familien bleibt da oft auf der Strecke. Dem will der Pfarrgemeinderat (PGR) des Seelsorgebereichs Neuss-Nord entgegenwirken. "Wir möchten eine Plattform als Basis für die Vernetzung von Familien untereinander schaffen", erklärt PGR-Vorsitzender Christoph Golm. "Start up - Familien im Neusser Norden - jung - beweglich - innovativ" nennt sich die Initiative. Es handelt sich um einen Treff ohne gesellschaftliche Zwänge wie Sportvereine oder Arbeitsplatz - einfach ein gutes Miteinander mit Rat und Tat für den Alltag. "Dafür bieten wir Räume und Logistik an, können Kontakte zu Referenten herstellen und Bezuschussung zu eventuellen Fahrten organisieren", erklärt Golm.

Dabei versteht sich das Team der Ehrenamtlichen des PGR laut Golm als "Hebammen für das neue Projekt". Es sei eine Hilfe zur Selbsthilfe und soll sich zum Selbstläufer entwickeln. "Alle sind willkommen, egal welchen Alters und welcher Religionszugehörigkeit", betont er. Für ein erstes Kennenlernen am morgigen Samstag wurden 1800 Karten in Grundschulen und Kitas verteilt, 240 Familien des Seelsorgebereichs fanden die Einladung im Briefkasten. "Wir werden in Anlehnung an den TV-Klassiker 'Spiele ohne Grenzen' ein erstes Kennenlernen veranstalten - und zwar frei von zu vielen Regeln und altersübergreifend", erklärt Golm.

Gute Erfahrungen mit ähnlichen Plattformen gibt es in Quartieren in Süddeutschland, wo man ein Prozent Rückläufe bei Einladungen sammeln konnte. Daran orientieren sich die Ehrenamtlichen in Neuss. "Für den Anfang wären zwei oder drei Familien super", sagt Golm. Mit dem Projekt "Weg vom Sofa" habe man jedenfalls einen Hit bei der Generation 60 plus gelandet: "Wir haben mit acht Personen angefangen - mittlerweile nehmen 500 daran teil. Manche kommen sehr regelmäßig, andere ab und zu", erzählt er. Das Team des PGR setzt mit seinen Angeboten den seelsorgerischen Auftrag um, auf die Menschen zuzugehen. "Wir verstehen uns als Brückenbauer", erklärt Golm. Wenn jemand "nebenbei" auf die Angebote von Glaube und Kirche aufmerksam wird, würden man sich freuen - aber das Hauptanliegen ist es nicht. Man offeriere ein Angebot auf der Plattform der katholischen Kirche. "Nach einem Taufschein fragen wir nicht", sagt Golm und schmunzelt.

Der Treff findet morgen von 15 bis 18 Uhr in der Kindertagesstätte Christ König, Friedensstraße 10, statt. Mehr unter 0151 58468362.

(NGZ)
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