Rhein-Kreis Neuss Im Rhein-Kreis leben 900 chinesische Staatsbürger

Rhein-Kreis Neuss · Die Bahnstrecke von Chongqing nach Duisburg gilt als die neue Seidenstraße. Wie der Landrat davon profitieren will.

 Deutsch-chinesisches Treffen, v. l.: Hausherr Cornel Hüsch, Konsulin Li, Konsul Pan, Landrat Petrauschke und DCGN-Vorsitzender Ludger Baten.

Deutsch-chinesisches Treffen, v. l.: Hausherr Cornel Hüsch, Konsulin Li, Konsul Pan, Landrat Petrauschke und DCGN-Vorsitzender Ludger Baten.

Foto: Woi

Die Anwälte der Neusser Kanzlei Dr. Hüsch & Partner haben nach eigenen Angaben die Gründung von mehr als 50 Unternehmen rechtlich begleitet, unter deren Gesellschaftern sich zumindest ein chinesischer Staatsbürger befand. Auf Basis dieser Erfahrung schlussfolgert Cornel Hüsch: "China benötigt die Spitzenprodukte aus Deutschland - und kann sie auch bezahlen." Hüsch war Samstag Hausherr eines wirtschaftspolitischen Empfangs, zu dem die 2005 gegründete Deutsch-Chinesische Gesellschaft Neuss (DCGN) in seine Kanzlei eingeladen hatte.

Vor mehr als 50 Gästen, die vom Vize-Landrat Horst Fischer und dem Neusser Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Nickel angeführt wurden, erinnerte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke daran, dass ein heute ein Güterzug Rohstoffe und Waren in nur 16 Tagen über die fast 11 000 Kilometer lange Schienentrasse von Chongqing am Yangtze nach Duisburg am Rhein befördert. Welche Bedeutung die Volksrepublik dieser "neuen Seidenstraße" beimesse, habe im Vorjahr Chinas Präsident Xi Jinping mit seinem Besuch des Duisburger Hafens unterstrichen. Mehr als 900 chinesische Staatsbürger lebten im Rhein-Kreis, der als Teil des Großraums Düsseldorf zu einem der größten und wichtigsten chinesischen Standorte in Europa aufgestiegen sei.

Diese Wertschätzung erwidern offenbar auch die Chinesen, die derzeit ihr viertes Generalkonsulat auf deutschem Boden in Düsseldorf-Oberkassel aufbauen. Konsul Pan Zitian, der in Begleitung von Konsulin Li Weiwei nach Neuss gekommen war, skizzierte selbstbewusst und in aller Offenheit, welche großen wirtschaftlichen Hoffnungen die chinesische Seite mit der neuen Seidenstraße verknüpft. Doch das Ziel chinesischen Handels sei nicht wirtschaftliche, politische oder gar militärische Vorherrschaft, sondern eine friedliche Partnerschaft mit einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Wie Völkerverbindung in der Praxis aussehen kann, demonstrierte die Projektgruppe des Berufsbildungszentrums Weingartstraße, die seit vielen Jahren eine lebendige Partnerschaft mit einer Schule in Wuxi, einer Nachbarstadt Schanghais pflegt. Sie berichtete über ihre Erfahrungen im Land der Mitte.

(NGZ)
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