Automobilmesse IAA Das Auto der Zukunft entsteht in Neuss

Neuss · Das Unternehmen Yanfeng Automotive Interiors stellt auf der Automobilmesse IAA den Innenraum von selbstfahrenden Autos vor. Darin soll sich der Fahrer entspannen können oder Zeit zum Arbeiten haben. Teile davon wurden am Standort in Neuss entwickelt.

 So stellen sich die Entwickler von Yanfeng Automotive Interiors den Innenraum eines selbstfahrenden Autos vor.

So stellen sich die Entwickler von Yanfeng Automotive Interiors den Innenraum eines selbstfahrenden Autos vor.

Foto: Yanfeng

Konzentriert auf den Verkehr achten, die richtige Ausfahrt nehmen und den Stau rechtzeitig bemerken: Gerade lange Autofahrten sind anstrengend. Das soll sich mit den selbstfahrenden Autos in Zukunft ändern. Dann soll der Innenraum zum Entspannen einladen oder Zeit zum Arbeiten schaffen.

Mögliche Varianten stellt jetzt das im Juli gegründete Unternehmen Yanfeng Automotive Interiors auf der Internationale Automobilmesse (IAA) vom 17. bis 27. September in Frankfurt vor.

Das Unternehmen ist ein Joint Venture des internationalen Automobilzulieferers Johnson Controls und der Firma Yanfeng Automotive Trim Systems. Der US-Konzern Johnson Controls verlegte im Frühjahr 2013 die Sparte Innenraum nach Neuss, diese wurde abgespalten und in das Joint Venture überführt. Am Standort Neuss arbeiten 400 Mitarbeiter in der Verwaltung und im Bereich Forschung und Entwicklung. Diese haben das neue Konzept des Autos der Zukunft mit entworfen.

Das Konzeptfahrzeug "Innovation Demonstrator 2016" (ID 16) hat seine Premiere auf der IAA. 30 neue Produkte, die teilweise noch in der Vorentwicklung stecken oder bereits serienreif sind, sind in dem 2,6 Tonnen schweren Konzeptfahrzeug verbaut. "Unser Konzeptfahrzeug ,ID 16' demonstriert unsere Vision des Fahrens im Jahr 2025", sagt Johannes Roters, Chief Executive Officer von Yanfeng Automotive Interiors. "Das Konzept wurde aufgrund der Wünsche von Autofahrern entwickelt", erklärt Astrid Schafmeister, Pressesprecherin des Unternehmens. Diese Umfrage wurde in Europa, Asien und den USA durchgeführt. Die Entwickler von Yanfeng Automotive Interiors stellen sich vor, dass Autofahrer bald während der Fahrt lesen, sich unterhalten oder arbeiten können. Wenn der Autopilot die Steuerung des Fahrzeugs übernimmt - so planen die Entwickler - fährt das Lenkrad des Premium-SUVs sich automatisch ein. Auch in der Mittelkonsole gibt es viel Platz: Hier fährt ein drehbarer Tisch heraus, unterschiedlich große Fächer bieten viel Stauraum.

Der Fahrersitz lässt sich um 18 Grad drehen, damit die Unterhaltung mit den Mitfahrern zukünftig entspannter stattfinden kann. Der Innenraum wird durch mehrfarbige LEDs beleuchtet, die Armlehne ist beheizt. Im Fond gibt es eine integrierte, verschiebbare Kühlbox. Statt der bisher üblichen Gebläse gibt es nur noch einen Luftschlitz durch das ganze Armaturenbrett, durch den die Luft zirkuliert.

Nicht nur das Design und die Funktionen ändern sich, sondern auch die Herstellung der Materialien: Das Leder wird mittels einer neuen Technologie unterspritzt und soll die Lederausstattung günstiger machen. Das Thema Gewichteinsparung zieht sich durch die neue Ausstattung, beispielsweise bei den Türverkleidungen und der LED-Technik. Bis selbstfahrende Autos das Straßenbild beherrschen, wird sicherlich die ein oder andere Neuerung auch in den noch vom Fahrer gelenkten Fahrzeugen eingebaut werden - der herausfahrbare Tisch vor dem Lenkrad wird aber mit Sicherheit nicht dazu gehören.

(NGZ)
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