Neuss Hubertus-Bücherei trennt sich von 6000 Büchern

Neuss · Gesellschaftliche Entwicklungen wirken sich auch auf den Umgang mit Literatur aus. Als langjährige Leiterin der Katholischen Öffentlichen Bücherei in der Reuschenberger St.-Hubertus-Gemeinde kann Claudia Dörr dies nur bestätigen. Sie lädt für Samstag und Sonntag, 11. und 12. Juni, mit ihrem Team zum inzwischen vierten Stöbermarkt in die Büchereiräume an der Aurinstraße 2a ein. Dieses Mal stehen 6000 Titel zum Verkauf. Ein Rekord, wie Dörr betont, die auch einige CDs und Schallplatten anbieten kann.

 Claudia Dörr: "Buch bekommt einen anderen Stellenwert."

Claudia Dörr: "Buch bekommt einen anderen Stellenwert."

Foto: M. Dörr

Aus Sicht der Büchereileiterin hat das Buch durch die elektronische Verfügbarkeit einen anderen Stellenwert bekommen. "Man muss Literatur nicht mehr horten, sondern gibt das (un-)gelesene Werk gerne weiter", sagt sie. So erhalte auch ihr Haus viele Bücher aus Schenkungen oder Nachlässen, die, wenn sie gut erhalten sind, in den Bestand aufgenommen oder aber auch zu einem kleinen Preis abgegeben werden. Andererseits gibt es neben diesen Buchspendern auch solche, die Bücher als Wohnzimmerkulisse schätzen. "Vor einigen Jahren hat eine Besucherin unseres Stöbermarktes zu diesem Zweck den gesamten Restbestand aufgekauft."

Die Bücherbörse öffnet am Wochenende an beiden Tagen in der Zeit von 11 bis 17 Uhr. Dann warten auf die Besucher auch kulinarische Kleinigkeiten. Mit dem Erlös der Veranstaltung soll in Zeiten sinkender Zuschüsse des Kölner Erzbistums die Büchereiarbeit gefördert werden.

(NGZ)
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