Neuss Hilfe für Asylbewerber wird jetzt koordiniert

Neuss · Sozialamtsleiter Jürgen Hages zeigte sich im voll besetzten Ratssaal beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Neusser: "Sie alle warten darauf, dass Sie etwas tun können, jetzt wollen wir beginnen, Ihre Hilfsangebote zu koordinieren." Durch die Zentrale Unterbringungseinrichtung im "Alex" bekam die Stadt in diesem Jahr aber bisher nur 140 Flüchtlinge zugewiesen. "Wir haben derzeit mehr Helfer als Flüchtlinge", sagte Hages.

 Viele ehrenamtliche Helfer im voll besetzten Neusser Ratssaal: Die Hilfe für Flüchtlinge wird jetzt koordiniert - und bald gebraucht.

Viele ehrenamtliche Helfer im voll besetzten Neusser Ratssaal: Die Hilfe für Flüchtlinge wird jetzt koordiniert - und bald gebraucht.

Foto: Georg Salzburg

Das wird sich aber bald ändern, dann werden auch die Hilfen aus der Bevölkerung gebraucht. Dirk Witte, Leiter des städtischen Wohnheims an der Bergheimer Straße, erklärte das Modell, mit dem die Hilfen koordiniert werden sollen. "Wir wollen an einer Hilfe an der Basis fest halten und in den Stadtteilen koordinieren", erklärte Witte. Er stellte das Konzept des "Ehrenamtler Hauses" vor. Die Bereiche, in denen Hilfen geleistet werden können, sollen von den Ehrenamtlern koordiniert werden. Dabei geht es um Sprache und Bildung, Sport und Kultur, Patenschaften, Notfallversorgung, Umzüge und Möbel, Kleidung und Hygiene, Arbeit und Ausbildung und um Koordination und Kommunikation. Im Ratssaal konnte sich jeder Helfer für die verschiedenen Hilfsbereiche in Listen eintragen. Damit sollen in den kommenden Wochen weitere Treffen einberufen werden, in denen konkrete Maßnahmen besprochen werden. Dabei geht es manchmal um ganz pragmatische Hilfen, da muss beim Umzug in eine Wohnung vielleicht nur ein Loch gebohrt oder Spenden sortiert werden.

Jutta Durst will helfen, sie hatte sich schon vor einiger Zeit bei der Stadt gemeldet. "Ich werde mich für den Bereich Notfallversorgung eintragen", erklärte die Neusserin. Auf Abruf bereit zu stehen, wenn Flüchtlinge Hilfe brauchen, ist für sie machbar. Auch Savanna Passalia hat sich informiert. "Wir haben schon überlegt, ob wir eine Kleiderspenden Aktion an meiner Schule dem Marie Curie Gymnasium anstoßen", erklärt die Schülerin, auch sie will sich für die Notfallhilfe für Flüchtlinge eintragen. Im Internet gibt es eine Liste der Ansprechpartner in den Stadtteilen unter www.neuss.de/leben/soziales/fluechtlinge-in-neuss.

(NGZ)
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