Neuss Heimatfreunde erinnern an Einsatz der Luftwaffenhelfer

Neuss · Über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lässt die Vereinigung der Heimatfreunde Neuss noch einmal die Generation der Luftwaffenhelfer zu Wort kommen. Neben einem Buch in ihrer Reihe "Neusser Zeitzeugengespräche" entstand dazu ein Radiobeitrag, der am Montag, 11. Januar, ab 20 Uhr bei NE-WS 89.4 unter dem Titel "Luftwaffenhelfer im Raum Neuss" ausgestrahlt wird. Federführend bei beiden Projekten war der Ehrenvorsitzende und langjährige Landes- und Bundespolitiker Heinz Günther Hüsch, der zum Kriegsende selbst für den Notdienst verpflichtet worden war.

Der Radiobeitrag greift das Schicksal der damals 15- bis 16-jährigen Schüler auf, die ab Januar 1943 zum Dienst bei der Luftabwehr oder bei der Marine eingezogen worden waren. Darunter waren auch viele Neusser. Ihre Einberufung wurde angeordnet, um so rund 200.000 Soldaten für den Einsatz an der Front freizusetzen. Damit reagierte das NS-Regime auf die Rückschläge im Kriegsjahr 1942 und die sich abzeichnende Wende des Kriegsgeschehens. In Nordafrika zeichnete sich die Niederlage ab, Stalingrad drohte zur Katastrophe zu werden.

Die von Heinz Günther Hüsch verfasste Sendung, die im Medienzentrum des Rhein-Kreises aufgenommen wurde, schildert, was damals geschah, wie Jungen aus Neuss und Umgebung dachten und handelten und welchen Gefahren sie ausgesetzt waren. Zu Wort kommen Zeitzeugen wie Otto Saarbourg, aber auch die Fernsehjournalistin Hanni Hüsch, die in London mit dem Besatzungsmitglied eines britischen Bombers sprach, der an den Angriffen auf Neuss im Januar 1945 beteiligt war. Darüber hinaus wird aus den Memoiren des Luftwaffenhelfers Toni Krings zitiert.

Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich das Buch "Neusser Zeitzeugengespräche - Luftwaffenhelfer aus Neuss", das nur in der Geschäftsstelle der Heimatfreunde an der Michaelstraße erhältlich ist. Darin stellen sich Luftwaffenhelfer den Fragen von Heinz Günther Hüsch.

(-nau)
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