Neuss Heimatbegriff und Migration

Neuss · Konrad-Adenauer-Stiftung lud zur Diskussion über Zuwanderung ein.

 Alexander Carius, Serap Güler, Hermann Gröhe, Michaela Rensing, Yasmin Honnef, Sabine Habig und Christoph Waffenschmidt diskutierten im RLT.

Alexander Carius, Serap Güler, Hermann Gröhe, Michaela Rensing, Yasmin Honnef, Sabine Habig und Christoph Waffenschmidt diskutierten im RLT.

Foto: woi

"Welches Land wollen wir sein?": Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte am Samstag zu einer Diskussion ins Foyer des Rheinischen Landestheaters eingeladen. Mit dabei: Fünf sogenannte Impulsgeber, darunter Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Es ging vor allem um Zuwanderung, um den Begriff "Heimat", und es wurde durchaus kontrovers diskutiert.

Heimat - damit verbindet Hermann Gröhe zu allererst Menschen, die Familie, aber auch die Freunde im Schützenzug. Er findet es beschämend, wenn der Begriff benutzt wird, um Ängste und Fremdenfeindlichkeit zu schüren.

Kann und muss Deutschland bedingungslos unendlich viele Flüchtlinge aufnehmen, wenn sie denn ins Land kommen? Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World, betonte "die Verantwortung Deutschlands als reiches Land für diese Welt". Man hatte nicht den Eindruck, dass er irgendwelche Grenzen in Bezug auf Zuwanderung sieht. Für Alexander Carius, Direktor von "adelphi" und Mitgründer von "Die offene Gesellschaft", ist die Frage "wo willst du hin?" wichtiger als die Frage nach der Herkunft eines Menschen.

Yasmin Honnef studiert unter anderem Politikmanagement. Sie beklagte die der jungen Generation unter anderem durch befristete Arbeitsverträge aufgezwungene Rastlosigkeit, die ein Heimatgefühl gar nicht erst aufkommen lasse. Ihr Credo: "Der Heimatbegriff darf nicht dafür missbraucht werden, andere auszugrenzen." Serap Güler, CDU-Landtagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln, erklärte: "Deutschland ist meine Heimat."

Ein Vater aus Neuss beklagte Tendenzen zu großer Anpassung gegenüber Muslimen und nannte als Beispiel ein Kindergartenfest, auf dem es weder Bier noch Bockwurst geben sollte. Ein Deutscher mit griechischen Wurzeln gestand: "Mir gefällt es hier gut. Deutschland ist ein kosmopolitisches Land." "In Kamerun sind die Menschen freundlicher als hier, aber hier hat jeder die Chance, etwas aus sich zu machen", erklärte eine Frau aus dem afrikanischen Land. "Zur Offenheit gegenüber Menschen aus anderen Ländern gehören auch Spielregeln", erklärte Gröhe. Teilnehmer der von Michaela Rensing moderierten Talkrunde sprachen sich gegen eine Anbiederung an die islamische Kultur aus. Dem stimmte Gröhe zu: "Die Leute kommen nach Deutschland, weil es so ist, wie es ist."

(NGZ)
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