Neuss Hamtor-Hochhaus wird saniert

Neuss · Ein in Neuss ansässiger Unternehmer hat das höchste Wohnhaus der Stadt gekauft. Hotel und Gaststätte bleiben, die Wohnungen in dem Objekt sollen allerdings bei dem Umbau vergrößert und ihre Zahl so halbiert werden.

 Im Hamtor-Hochhaus hat 50 meist kleine Wohneinheiten. Hohe Fluktuation bei den Mietern war die Folge. Das soll anders werden.

Im Hamtor-Hochhaus hat 50 meist kleine Wohneinheiten. Hohe Fluktuation bei den Mietern war die Folge. Das soll anders werden.

Foto: A. Woitschützke

Ein schnell entschlossener Unternehmer hat den Neusser Bauverein im Bieterstreit um das 49 Jahre alte Hamtor-Hochhaus ausgestochen. Yiannakis Polemitis, Alleingesellschafter der Unternehmensgruppe Eltra in Derikum, entdeckte die Immobilie vor einem Monat im Internet und unterschrieb schon am Donnerstag den Notarvertrag. Mit Datum 1. März wird er Besitzer der Liegenschaft, deren Sanierung er unmittelbar in Angriff nehmen will.

Frank Lubig, Vorstand des Neusser Bauvereins, zeigte sich tief enttäuscht. Er hatte monatelang mit einer Erbengemeinschaft über den Kauf des markanten Gebäudes am Hamtorplatz verhandelt und bei dem Architekten Ingenhoven einen städtebaulichen Entwurf in Auftrag gegeben. Aus dem höchsten Gebäude der Stadt und seinem Umfeld sollte ein Schmuckstück werden.

Die Pläne für den Bauverein, die Lubig "phantastisch" nennt, werden zwar nicht umgesetzt, doch der neue Investor hat seinerseits Pläne — und das Geld, um sie umzusetzen. Rund zwei Millionen Euro sollen nach Auskunft des Wirtschaftsprüfers und Rechtsanwaltes Jörg Wisbert, der den gebürtigen Zyprioten Polemitis bei diesem Immobilienvorhaben berät, in das Hochhaus investieren. Und zwar beginnend vom Dachgeschoss an, wo eine exklusive Penthouse-Wohnung mit einem einmaligen Blick über die Stadt entstehen soll.

Auf 3000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche bringt es die 40 Meter hoch aufragende Immobilie, in der 50 meist kleinere Wohnungen von knapp 30 Quadratmetern Fläche untergebracht sind. Diese Zahl will Polemitis halbieren. Die Wohnungen sollen marktfähiger werden, ein anderes Klientel als bisher ansprechen damit in der Konsequenz die hohe Fluktuation bei den Mietern eingedämmt wird. "Man weiß ja gar nicht, wer da ein und aus geht", sagt Wisbert der "saubere Mietstrukturen" erreichen will. Gleichwohl betont der neue Besitzer: "Bei uns bekommt keine die Kündigung." Und auch eine Mieterhöhung nach Abschluss der Sanierungen wird derzeit ausgeschlossen. Der Mietzins sei, so Wisbert, schon jetzt "recht ordentlich."

Das Hamtor-Hotel, das einen Teil des Gebäudes belegt, bleibt im Objekt. Auch die Verträge mit den Betreibern der Gaststätte Mauerwerk im Untergeschoss werden verlängert. Für die darüber liegenden Räume, die einst das Lokal "Maxim" beherbergten, war zunächst eine Büronutzung geplant. Allerdings meldete sich schon ein Neusser Wirt, der, so Wisbert, "brennend" an dem Lokal interessiert sei.

Die Außenfassade des renovierungsbedürftigen Hauses soll neu gedämmt, vor allem aber neu gestaltet und gestrichen werden. Das Rosa habe sich in 50 Jahren überholt, sagt Wisbert. Schließlich sei eine Verbesserung des Umfeldes am Hamtorplatz auch ein Ziel — und eine Verpflichtung.

(NGZ)
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