Neuss Hafenstraße wird jahrelang Baustelle sein

Neuss · Kanalsanierung, Stadtbad-Umbau und dann Umgestaltung des Straßenraums: Die Stadt hat den Anwohnern gestern Abend vorgestellt, was sie für die kommenden Jahre plant. Die Auswirkungen auf den Verkehr sollen begrenzt bleiben.

 Norbert Jurczyk, Martin Hartmann, Christoph Hölters, Ekkehard Boden und Matthias Braun (v.l.) stellten die Pläne für Hafenstraße und Stadtbad vor.

Norbert Jurczyk, Martin Hartmann, Christoph Hölters, Ekkehard Boden und Matthias Braun (v.l.) stellten die Pläne für Hafenstraße und Stadtbad vor.

Foto: ati

In der Hafenstraße bestimmen künftig Baufahrzeuge das Bild. Einer Kanalsanierung, die wegen besonderer Dringlichkeit schon im April beginnt, folgt ab Herbst 2019 die Sanierung des Stadtbades - der sich wiederum ab Mitte des Jahres 2021 der vollständige Umbau der Straße anschließt. Das wird nach Angaben von Planungsdezernent Christoph Hölters noch einmal eine Weile in Anspruch nehmen, zumal die Neuordnung des Straßenraumes auch die Erftstraße (bis zur Adolf-Flecken-Straße), Burggraben und Rheinwallgraben einschließt.

Gestern Abend wurden die Pläne den Anwohnern vorgestellt. Die mussten auch zur Kenntnis nehmen, dass alle Parkplätze in der Bauzeit wegfallen. Nur für den Anlieferverkehr soll es einige Haltebuchten geben. Andererseits erfuhren sie, dass Altprovisorien wie der Überweg etwa in Höhe der Münsterschule beseitigt werden. Und das schon im ersten Bauabschnitt. Der Fußgängerüberweg ist, wie Bauleiter Martin Hartmann erklärt, bisher nur provisorisch abgepollert. Künftig soll er barrierefrei umgestaltet, die Fahrbahn dazu mit Bordsteinen eingeengt werden.

Von allen Innenstadtbaustellen, die derzeit durch Kanalbauvorhaben veranlasst sind, macht die an der Hafenstraße dem Amt für Verkehrslenkung die geringsten Sorgen, erklärte Norbert Jurczyk, der stellvertretende Amtsleiter. Denn die Hafenstraße wird - was sie früher schon einmal war - zwischen Rheinstraße und Krefelder Straße zur Einbahnstraße. Zumindest einspurig bleibt die Straße Richtung Hauptstraßenzug befahrbar. Das betrifft nach amtlichen Verkehrszählungen etwa 5000 Fahrzeuge am Tag. In Gegenrichtung wurden nur 1000 Autos gezählt. Etwas kompliziert aber wird die Situation, wenn die Kanalsanierung die Einmündung zum Rheinwallraben erreicht. Die muss dann gesperrt werden.

Bei der zuerst anstehenden Kanalsanierung geht das städtische Tochterunternehmen Infrastruktur Neuss abschnittsweise vor. Erst werden - beginnend ab dem Kreisverkehr an der Rheintorklinik - neue Schmutzwasserleitungen durch das Erdreich gepresst. Dafür muss die Fahrbahn nur an einigen Stellen zur Einrichtung der Baugruben aufgebrochen werden. Die werden nach dem Ende von Abschnitt eins wieder verfüllt, damit zum Neusser Schützenfest Ende August wie gewohnt die Fackeln dort auffahren können. Haben die Presstrupps den Anschluss an die Krefelder Straße geschafft und ihre Arbeit getan, wird in Gegenrichtung die Regenwasserkanalisation erneuert. Das, so erklärt Johannes Steinhauer von der ISN, gehe nur in offener Bauweise - mit langen Gräben.

Für die Badsanierung wird die Hafen- dann als Baustraße gebraucht. Das gibt dem Planungsamt der Stadt etwas Luft, die Pläne für die "neue" Hafenstraße reifen zu lassen. Erste Ideen gibt es schon. Demnach sollen Bäume für mehr Grün sorgen, der Übergang zur Krefelder Straße platzartiger gestaltet und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Dafür - und um Radfahrern und Fußgängern mehr Raum zu geben - will Hölters "eine Fahrspur gewinnen".

(-nau)
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