Hacker-Angriffe in NRW Krankenhäuser wurden vor Cyber-Attacken gewarnt

Düsseldorf/Neuss · Die von Hackerangriffen betroffenen Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen sind offenbar im Vorfeld auf die Gefahr hingewiesen worden. "Es hat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entsprechende Warnungen gegeben", sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, unserer Redaktion.

 Das Lukaskrankenhaus in Neuss wurde unter anderem bei Cyber-Angriffen mit Schadsoftware infiltriert.

Das Lukaskrankenhaus in Neuss wurde unter anderem bei Cyber-Angriffen mit Schadsoftware infiltriert.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Klinken seien angewiesen, im Umgang mit ihrer IT vorsichtig zu sein. Sie könnten sich eigentlich gut auf Cyberangriffe vorbereiten und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen, betonte Unger. "Dazu gehört auf jeden Fall, dass man keine Anhänge unbekannter E-Mails öffnet. Für Kliniken ist es verheerend, wenn man plötzlich keine Labordaten mehr hat und Operationen verschieben muss", sagte der BBK-Präsident.

Genau das ist aber offenbar in den vergangenen Tagen in mehreren Krankenhäusern passiert. So wurden unter anderem das Klinikum Arnsberg und das Lukaskrankenhaus in Neuss bei Cyber-Angriffen mit Schadsoftware infiltriert.

Das Virus konnte sich offenbar durch einen E-Mail-Anhang rasch verbreiten. In der Neusser Klinik konnten Patienten in der Onkologie nicht bestrahlt werden. Das sei einige Tage medizinisch vertretbar, sagte der ärztliche Geschäftsführer Tobias Heintges. Außerdem mussten die Mitarbeiter alle Informationen per Hand aufschreiben, weil die Lesegeräte für die Gesundheitskarte nicht mehr funktionierten. Röntgenbilder wurden ausgedruckt und nicht mehr elektronisch an andere Abteilungen verschickt.

Das Cyber-Abwehr-Zentrum des Bundes und das Landeskriminalamt ermitteln. Die Sicherheitsbehörden konnten noch nicht sagen, ob die Angriffe gezielt gewesen seien. Betroffen waren neben Neuss auch Kliniken in Kleve und Kalkar. Das Klinikum Arnsberg hatte am Freitag auf einem Computersystem eine Schadsoftware entdeckt, die durch einen Mail-Anhang eingedrungen war.

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