Neuss Gymnasium Norf : Beste Schule Deutschlands?

Neuss · Zwei Tage lang hat die Jury des Deutschen Schulpreises "das Norfer" unter die Lupe genommen. Gestern zog sie ein positives Fazit.

 Der Norfer Schulleiter Stefan Kremer (l.) will die der Jury des Deutschen Schulpreises unter der Leitung von Professor Thomas Häcker (l.) überzeugen.

Der Norfer Schulleiter Stefan Kremer (l.) will die der Jury des Deutschen Schulpreises unter der Leitung von Professor Thomas Häcker (l.) überzeugen.

Foto: Woi

Das Gymnasium Norf ist eine Schule der Superlative: Jüngstes Gymnasium der Stadt, höchste Schülerzahl - und bald auch beste Schule Deutschlands?

Es besteht Hoffnung. Immerhin hat das 1973 gegründete Gymnasium sich für die Vorrunde des mit insgesamt 200.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreises qualifiziert. In den vergangenen beiden Tagen hatten fünf Mitglieder der Schulpreis-Jury "das Norfer" ganz genau unter die Lupe genommen. Sie haben Projekte und Unterricht besucht, Gespräche mit Schulleitung, Lehrern, Schülern und Eltern geführt. Schulpreis-Projektleiterin Christiane Kreher fasst die Eindrücke zusammen: "Eine sehr lebendige Schule mit engen Kommunikationsstrukturen." Eine Bewertung wollen die Juroren noch nicht abgeben - und können es auch nicht. Denn jetzt wird zunächst beraten.

Insgesamt hatten sich 80 Schulen um den von der Robert-Bosch- und der Heidehof Stiftung ausgelobten Preis beworben. 50 kamen in die engere Wahl, die Jury besuchte sie in den vergangenen Wochen. Aus ihnen werden nun 17 deutsche Schulen und drei deutsche Auslandschulen ausgewählt, die am 8. Juni zum Finale nach Berlin reisen dürfen. "Wenn die Finalisten feststehen, bekommen wir hoffentlich einen Anruf", sagt der Leiter des Gymnasiums Norf, Stefan Kremer.

Rund 90 seiner Kollegen haben in den vergangenen Monaten die Bewerbung der Schule für den begehrten Preis erstellt. "Die Anforderungen sind hoch und bei der Präsentation gelten strenge formale Vorgaben. Wir mussten auf genau zehn Seiten darstellen, warum wir den Preis verdienen", erklärt Raoul Zühlke, der das Bewerbungsteam geleitet hat. Insgesamt sechs Auswahlkriterien liegen dem Preis zugrunde. Neben Leistung und Unterrichtsqualität gehören auch Verantwortung und Vielfalt dazu. "Davon waren wir an dieser Schule sehr beeindruckt", sagt Juror Thomas Häcker. Das Gymnasium Norf habe sich des Themas Inklusion vorbildlich angenommen. "Es ist ganz selten, dass an einem Gymnasium Schüler mit und ohne Handicap unterrichtet werden", so der Erziehungswissenschaftler von der Uni Rostock. Auch die Vernetzung der Unterrichtsfächer hätte einen positiven Eindruck hinterlassen.

"Wir entwickeln uns stetig weiter. So haben wir etwa als einzige Neusser Schule das Fach Spobig - eine Kombination aus Sport, Biologie und Gesundheitserziehung", erklärt Schulleiter Kremer. Auch die Fächer Informatik und Technik oder Russisch und Geschichte würde sich zu neuen Fachrichtungen ergänzen. Bleibt zu hoffen, dass die Neusser Eindrücke positiv genug für den Einzug ins Finale waren.

Die Schulpreis-Jury war seit Mitte Januar unterwegs. Heute steht ihr letzter Schulbesuch auf dem Programm. Am 18. März werden die Final-Teilnehmer feststehen. Rund eine Woche später erfahren die Schulen ob sie bei der Preisverleihung mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin dabei sind. Dem Sieger winken dann 100.000 Euro.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort