Neuss Grundschüler erkunden Alltag mit Sehbehinderung

Neuss · Wie ein Mensch, der nichts sehen kann, seine Umwelt wahrnimmt - das haben Schüler der Leoschule jetzt herausgefunden. Mit verbundenen Augen versuchten die Grundschüler, Gegenstände zu ertasten, Gerüche zu erkennen und einen Hindernis-Parcours mit Blindenstock ausgerüstet zu überwinden. Außerdem versuchten die Kinder, ihre Namen mit Blindenschrift (Brailleschrift) zu stanzen. Die Schüler der dritten und vierten Klassen der Leoschule hatten diese Ausstellung mit dem Titel "Dunkel-Munkel" unter der Leitung der Künstlerin Susanne Lechner konzipiert und gestaltet.

 Susanne Lechner (Mitte) und Ernst Balsmeier mit Schülern.

Susanne Lechner (Mitte) und Ernst Balsmeier mit Schülern.

Foto: WOI

Bei der Erlebnisausstellung waren sowohl Sehende, als auch Blinde dabei. Projektleiterin Susanne Lechner, die sich schon seit 20 Jahren damit beschäftigt, hatte dieses Projekt organisiert. Die Kinder sollten ein Bewusstsein für das Anderssein entwickeln, mehr Selbstvertrauen in die eigenen Sinne entwickeln und das wohl wichtigste an dem Projekt: andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Lechner setzt sich schon seit längerer Zeit für den Sehbehinderten- und Blindenverein (SBV) ein. So kam sie auch auf die Idee, Ernst Balsmeier, Vorsitzender des SBV, einzuladen. Als Betroffener berichtete er den Grundschülern über seinen Alltag als Sehbehinderter zeigte ihnen, wie man Menschen in solchen Situationen helfen kann.

Die Kinder hatten viel Spaß an dem Projekt, weil sie sich nicht nur durch Theorie, sondern auch praktisch dem Thema nähern konnten. Und wer den Hindernis-Parcour bestanden hatte, bekam eine Urkunde mit dem Namen in Braille-Schrift.

www.dunkel-munkel.jimdo.de

(NGZ)
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