Neuss Grefrath beerdigt den Hoppeditz

Neuss · Die Karnevalsfreunde Grefrath beenden die Session bereits am Rosenmontag.

 Mach et jot: Traditionell schlägt für den Hoppeditz in Grefrath bereits am Rosenmontag das letzte Stündlein, ehe er am 11.11. wieder erwacht.

Mach et jot: Traditionell schlägt für den Hoppeditz in Grefrath bereits am Rosenmontag das letzte Stündlein, ehe er am 11.11. wieder erwacht.

Foto: woi

Den Hoppeditz in der Nacht zum Aschermittwoch beerdigen macht jeder. Nicht so die Karnevalsfreunde Grefrath von 1970. Die Lebenserwartung ihres Hoppeditz ist deutlich kürzer: Bereits am Abend des Rosenmontag endet das Leben des Hoppeditz in einer feierlichen Zeremonie in der Mehrzweckhalle in Grefrath. Zuerst gibt es einen Einmarsch mit allen Aktiven. "Der 'Pastor' segnet die Gemeinde und fragt nach, ob die karnevalistischen Aufgaben komplett erfüllt worden sind. Dann müssen alle ihre Kappen auf den Hoppeditz legen, der dann auf einer Liege schlafend herausgetragen wird", erzählt Marcus Kivelitz, erster Vorsitzender der Karnevalsfreunde.

Warum die Hoppeditz-'Beerdigung' bereits so früh stattfindet? "Das war immer so", erklärt Kivelitz. Denn das Örtchen habe bis Rosenmontag genug gefeiert. Und in diesem Jahr war die Session besonders kurz - dem feierlichen Hoppeditz-Erwachen am 11.11. folgte eine Prunksitzung im Januar, alle anderen Termine knubbelten sich im Folgemonat: Zwischen dem 3. und 11. Februar fanden Möhnenball, Jugenddisco, Maskenball und der traditionelle Tulpensonntagszug statt. In Grefrath finden alle Altersgruppen etwas nach ihrem Geschmack, denn schließlich ist jeder Jeck anders. Doch nicht nur für Feiernde, auch für Aktive bietet der Verein diverse Möglichkeiten. Tanzgarden verschiedener Altersstufen und sogar ein Männerballett namens "Söllerbotsche" locken zur sportlichen Betätigung.

Die vielen Veranstaltungen bedeuten aber auch eine Menge Arbeit. "Danach muss ja immer wieder alles aufgeräumt werden", sagt Kivelitz. Als krönenden Abschluss nahm der Verein gestern am Holzheimer Zug teil und traf sich nach dessen Ende mit allen Beteiligten zum gemütlichen Ausklang mit einem Frühschoppen ab 14.11 Uhr in der Mehrzweckhalle. "Anschließend beerdigen wir den Hoppeditz - wir sind dann sozusagen fertig und müssen nicht nochmal anfangen", sagt Kivelitz. Die Grablegung findet natürlich zu einer echt närrischen Zeit statt: um 17.33 Uhr - und sie dauert meistens anderthalb Stunden. Und dann heißt es gedulden - das nächste Erwachen am 11.11. kommt bestimmt.

(NGZ)
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