Serie Die Nahversorgungszentren Grefrath: Aufstieg dank neuem Supermarkt

Neuss · Wo Neuss einkauft: Die NGZ beschreibt Stärken, Schwächen und Perspektiven in den Quartieren.

 Standort mit Perspektive: An der Lüttenglehner Straße soll ein Supermarkt neu gebaut werden.

Standort mit Perspektive: An der Lüttenglehner Straße soll ein Supermarkt neu gebaut werden.

Foto: woi

Grefrath Im Neusser Westen tut sich was. Jahrelang hatten die Menschen dort nach einem eigenen Supermarkt geschrien, jahrelang konnte die Verwaltung nicht viel mehr tun, als guten Willen aber am Ende kein Ergebnis zeigen. Nun ist ein Investor tatsächlich drauf und dran, an der Lüttenglehner Straße, zwischen Sportplatz und Feuerwehr, einen kleineren Supermarkt ("Nahkauf") mit etwa 700 Quadratmetern Verkaufsfläche zu bauen. Diese Aussicht reicht dem Kölner Büro für Stadt- und Regionalplanung Jansen aus, um den Ort im Einzelhandelskonzept als Nahversorgungszentrum zu führen.

Faktisch ist er es noch nicht. Lage Die Zone, in der künftig Einzelhandel vor allem angesiedelt werden soll, orientiert sich am Bestand entlang der Lüttenglehner Straße von der Einmündung der Trockenpützstraße bis zum neuen Supermarkt. Besatz Die Gutachter zählen sechs Betriebe mit nur 330 Quadratmetern Verkaufsfläche. Hinzu kommen sieben Dienstleister (Friseur, Änderungsschneiderei, Fahrschule oder aber Versicherung) und drei gastronomische Betriebe.

Ein einziges Lokal steht leer. Wettbewerb Fehlende Einkaufsmöglichkeiten im eigenen Ort haben dazu geführt, dass die Grefrather größere Einkäufe in Holzheim und Reuschenberg erledigen. Weil in Holzheim ein Aldi-Markt und in Reuschenberg ein neuer Rewe-Markt entstehen, wird die Magnetwirkung beider Ortsteile nach Überzeugung der Gutachter zunehmen. Schwächen Grefrath mit derzeit gerade einmal 3600 Einwohnern ist eigentlich nicht bevölkerungsstark genug, dass diese Käufer den Händlern im Ort ein Auskommen sichern.

Stärken Weil der Ort etwas abseits liegt, wäre die Versorgungsstruktur dort keinem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Der Ortskern ist dörflich geprägt, die Jugend- und Bildungseinrichtungen sichern derzeit eine adäquate Grundfrequentierung. Ergebnis: Auch ohne Magnetbetrieb ist der Einzelhandelsbesatz seit der ersten Erhebung im Jahr 2007 stabil geblieben. Handlungsempfehlungen Mit der Ansiedlung des Supermarktes verbessern sich die Voraussetzungen für weitere Versorgungsangebote.

Ergänzungen, speziell im Einzelhandel, sind auch nötig, um den einmal erlangten Status eines Versorgungsbereiches halten zu können.

(NGZ)
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