Neuss Geld für Skulptur-Umzug bewilligt

Neuss · Debatte um Kulturetat: Freier Eintritt im Museum und Geld für den Karneval.

 Die Neuhaus-Plastik "Endlosschleife" zieht 2017 um.

Die Neuhaus-Plastik "Endlosschleife" zieht 2017 um.

Foto: woi

Die Skulptur "Endlosschleife" von Paul Neuhaus, die seit 1997 an ihrem jetzigen Standort kurz vor der Kardinal-Frings-Brücke steht, wird versetzt. Die Idee wird diskutiert, seit diese Arbeit, die der Kulturausschuss-Vorsitzende Hartmut Rohmer (SPD) zu den schönsten Skulpturen in Neuss zählt, neben dem Höffner-Möbelhaus regelrecht untergeht. Bisher fehlte das Geld dazu, doch jetzt wurden auf Antrag der SPD-Fraktion im Kulturetat 60.000 Euro bereitgestellt, damit die Plastik im nächsten Jahr neben das Clemens-Sels-Museum in den Stadtpark verlagert werden kann. Geht es nach dem Ausschuss, soll das Geld aber über den Innenstadt-Stärkungsfonds wieder "eingesammelt" werden. Darüber jedoch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Aus eigener Tasche wird die Kulturverwaltung die Einnahmeausfälle erstatten müssen, die ein Antrag von CDU und Grünen nach sich ziehen könnte. Denn für diese Koalition beantragte Hedwig Claes, dass das Clemens-Sels-Museum schon bald an einem Sonntag im Monat kostenlos besucht werden kann. Das konterkariert nach Rohmers Meinung zwar die Erwartungshaltung der Verwaltung, dass die Kultureinrichtungen auf eine Verbesserung ihrer Einnahmen aus sein müssten. Doch die Mehrheit der Politik kann sich vorstellen, dass ein solches "Lockangebot" Chancen birgt. Ob die Rechnung aufgeht und das Probejahr verlängert wird, soll im Oktober 2017 diskutiert werden.

Jakob Beyen, Präsident des Karnevalsausschusses, hat als CDU-Schatzmeister beste Beziehungen zur Fraktion. Seine Bitte, dass die Stadt doch die 8000 Euro, die der Rettungsdienst beim Straßenkarneval verschlingt, über einen Zuschuss komplett übernimmt, entsprach eine Mehrheit im Ausschuss - obwohl kein förmlicher Antrag des KA vorlag. Das fand Roland Sperling (Die Linke) ungewöhnlich und versuchte mit dem gleichen Trick, dem St.-Martins-Komitee Neuss-Altstadt 5000 Euro zukommen zu lassen. Jochen Goerdt (CDU) nannte das "unverschämt" und "eine Retourkutsche" - und das Stadtsäckel blieb zu.

Spendabler zeigte sich die Politik gegenüber der Stadtbibliothek. Deren Etat für die Neubeschaffung von Medien wird nun doch nicht um 50.000, sondern "nur" um 25.000 Euro auf 253.900 Euro reduziert.

(-nau)
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