Neuss Gegen Umbau der Kanalstraße formiert sich erster Widerstand

Neuss · An der Kanalstraße formiert sich erster Widerstand gegen die Pläne der Stadt, den Straßenraum neu zu ordnen und diese Einbahnstraße für Radfahrer in beide Richtungen zu öffnen. Paul Dworak, Hausbesitzer aber nicht selbst Anwohner, hält das für unverantwortlich und unsinnig.

In einem offenen Brief an den Bürgermeister schimpft Dworak darüber, dass "Fahrradfahrer als lebende Verkehrsberuhigung herhalten müssen" und wirft dem Verwaltungschef vor, Radler fahrlässig wie vorsätzlich einer möglichen Körperverletzung auszusetzen. Sollte es aufgrund der neuen Regelung zu einem Unfall zum Schaden eines Radfahrers kommen, erklärt Dworak im Gespräch, werde er den Bürgermeister sogar anzeigen. Und er behält sich die Entscheidung vor, am Ende auch wegen der Straßenbaubeiträge vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, die von den Anlegern für diesen Umbau verlangt werden.

Um genau dieses Thema Straßenbaubeiträge wird es auch in der Informationsveranstaltung gegen, zu der das städtische Tochterunternehmen "Infrastruktur Neuss" (ISR) am Mittwoch, 22. November, ab 18 Uhr in das Kulturforum Alte Post einlädt. Dort werden zunächst die notwendigen Kanalsanierungen vorgestellt, mit denen nach Angaben von ISR-Bereichsleiter Johannes Steinhauer im Januar begonnen werden soll. Gebaut wird in vier Abschnitten, als Bauzeit kalkuliert die ISR mit einem Jahr.

Im Anschluss an die Tiefbauarbeiten werden Straße, Gehwege und Zufahrten erneuert. Die Entscheidung, den Straßenraum so zu gestalten, dass auch die Ampeln an den Kreuzungen mit der Breite Straße beziehungsweise der Erftstraße abgebaut werden können, fasste vergangenen Freitag der Rat. Er stellte diese Entscheidung aber unter den Vorbehalt, dass die neu entstehende Lage von einem Gutachter in puncto Sicherheit überprüft wird - und dieser eine Unbedenklichkeit attestiert. Dworak regt an, das Vorhaben aufzugeben. Es gebe für Radfahrer genug Alternativen, um in die Innenstadt zu gelangen.

(-nau)
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