Gedanken Zum Advent Friedenslicht setzt ein Zeichen

Neuss · Pfadfinder haben das Licht aus Köln abgeholt, um es weiterzureichen.

Kaarst (NGZ) Am Sonntag ist es soweit. Wie in jedem Jahr werden uns am vierten Advent die Pfadfinder aus Kaarst das Friedenslicht in unseren Gottesdienst bringen. Es ist jedes Jahr aufs Neue ein besonderer Moment, wenn die Pfadfinder mit dem Licht, das sie in Köln abgeholt haben, unsere Kerze entzünden und sie zu strahlen beginnt.

In diesem Jahr aber ist für mich die Symbolik dieses Lichts noch größer als sonst. Denn das Friedenslicht wird von Bethlehem aus, dem Ort der Geburt Jesu, in alle Welt weitergegeben. Aus dem Nahen Osten kommt es also bis zu uns. Ausgerechnet aus dem Nahen Osten! Kaum eine Region gibt es, die wir dieses Jahr so sehr mit Krieg, Gewalt und Terror verbinden. Viele Flüchtlinge sind von dort in den letzten Monaten zu uns geflohen. Aus dieser unfriedlichen Region kommt nun ein Friedenslicht zu uns - was ein Gegensatz!

Es ruft eine Erinnerung in uns wach. Denn es erinnert an das Kind, das dort vor mehr als 2000 Jahren geboren wurde und dessen Geburt wir in wenigen Tagen feiern werden. Das Friedenslicht steht für das Licht Jesu Christi - für das Licht, das er in die Welt gebracht hat. Er hat uns Gerechtigkeit und Frieden vorgelebt und Menschen zurück in die Gemeinschaft geholt. So hat er dem Frieden Gestalt gegeben und ist zugleich am Ende selbst ein Opfer von Gewalt und Willkür geworden.

Wenn wir dieses Licht empfangen und dann einander in den nächsten Tagen für unsere Häuser weiterreichen, geben wir etwas von diesem Frieden Christi weiter. Vielleicht haben Sie ja eine Möglichkeit, an einem der Orte in Kaarst das Friedenslicht mitzunehmen. Wir Christen setzen so ein sichtbares Zeichen, dass seit Jesu Geburt in Bethlehem unsere Hoffnung größer ist als unsere Angst. Jesus sagt (Johannes 14, 27): Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden - einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Seit 2011 ist Maike Neumann Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Kaarst. Sie ist zuständig für 3500 Gemeindemitglieder in Holzbüttgen und im Kaarster Westen.

(NGZ)
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