Neuss Flüchtlingsheime in Selikum und Hoisten

Neuss · In Selikum, Hoisten und Allerheiligen will die Stadt jetzt die Standorte für Notunterkünfte aktivieren, um dort ab April Flüchtlinge unterzubringen. Die Container sind bereits bestellt. In Kürze will die Stadt weitere Bürgerinfos geben.

Die Stadt wird in den kommenden Monaten neue Notunterkünfte für Flüchtlinge in den Stadtteilen Selikum, Hoisten und Allerheiligen bauen. Die entsprechenden Container seien bereits bestellt und alle Bedingungen für entsprechende Baugenehmigungen erfüllt, sagte Sozialdezernent Stefan Hahn unserer Redaktion. "Die Einrichtungen werden spätestens im April bezugsbereit sein", sagte Hahn. Anfang Oktober sollen in Selikum und Hoisten die Bürger auf Versammlungen informiert werden. Dann sollen auch detaillierte Pläne vorgestellt werden. Entsprechende Einladungen sollen in dieser Woche an die Bürger gehen.

Die Unterkunft in Selikum soll auf dem Bolzplatz am Corneliusweg gebaut werden. In Hoisten ist eine Fläche an der Schluchenhausstraße vorgesehen und in Allerheiligen ein Grundstück an der Straße Am Steinacker. Dort wird aber parallel noch ein anderes Grundstück geprüft.

Gerade in Selikum hatte es Proteste gegen die Wahl des Standortes gegeben. Bei einer ersten Informationsveranstaltung wurde es zum Teil hitzig. Eine Interessengemeinschaft reichte eine Liste mit Alternativvorschlägen ein. Dennoch fiel die Entscheidung nun auf den Standort des Bolzplatzes. "Die Bereitschaft, die Flüchtlinge aufzunehmen, ist in Selikum in der Breite der Bevölkerung da", sagte Hahn damals.

Damit würde es im April sechs der insgesamt 27 geplanten städtischen Notunterkünfte geben. Die Einrichtungen sollen bis zu 500 Asylbewerbern Platz bieten. Der Bau der ersten Einrichtung am Nordbad auf der Furth ist bereits im vollen Gange, mehrere Wohnungen in Mehrfamilienhäusern an der Düsseldorfer Straße sind vorbereitet. Die Container für den Standort Furth sind angeliefert und werden aufgestellt. Im Oktober soll die Unterkunft bezugsfertig sein. Auf einem Teil des Parkplatzes entstehen zwei Wohncontainer, in denen bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht werden können. Wahrscheinlich werden es in der Spitze bis zu 80 Menschen sein, die dort leben. Es wird einen Sichtschutz geben, um die Privatsphäre der Neuankömmlinge zu schützen.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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In Neuss leben derzeit mehr als 2600 Flüchtlinge. Zuletzt richtete die Stadt die leerstehende Schule am Wildpark in aller Eile als Notunterkunft für das Land her. Dort leben nun 300 Menschen. Weil insgesamt 1450 Asylbewerber in Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) des Landes untergebracht sind, verschafft das der Stadt eine Atempause. In den Berechnungen für die Zuweisungen von Asylbewerbern hat sie Stand Freitag nun ein "Guthaben" von 500. Dies, so Sozialdezernent Hahn, dürfte in etwa vier Wochen aufgebraucht sein. "Wir gehen im Moment von 120 Zuweisungen pro Woche aus, vielleicht sogar mehr", sagte Hahn.

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In den bestehenden städtischen Einrichtungen ist derzeit noch Platz für Flüchtlinge. 230 Menschen sind dort aktuell untergebracht, weitere 1000 leben in Wohnungen, die im Stadtgebiet angemietet sind. "Aber wir rechnen immer damit, dass wir im Notfall spontan Flüchtlinge unterbringen müssen", sagt Hahn.

(NGZ)
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