Neuss Raum für Flüchtlinge: Stadt warnt vor gefälschten Briefen

Neuss · Ein gefälschtes Schreiben, in dem die Stadt Neuss angeblich Mieter von Sozialwohnungen dazu auffordert, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, beschäftigt nun Polizei und Staatsanwaltschaft.

Das Schreiben hat die Überschrift "Wir helfen Flüchtlinge - Beschluss zur Unterbringung", es trägt den Briefkopf der Stadt, als Absender ist ein "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge" angegeben, das es gar nicht gibt. Bei dem Brief handelt es sich um eine Fälschung. Darauf weist die Stadt hin und erstattete Strafanzeige bei der Polizei. "Eine Zwangsunterbringung von Flüchtlingen in Privatwohnungen wird es ganz klar nicht geben", sagte Stadtsprecher Michael Kloppenburg. "Das ist eine böse Art der Stimmungsmache."

In der gefälschten Mitteilung ist die Rede davon, die Stadt habe vom Neusser Bauverein die Information erhalten, der Empfänger lebe in einer Sozialwohnung. Man verlange von ihm, zwei Flüchtlinge unterzubringen. Dies habe der Bürgermeister beschlossen. "Wir schicken Ihnen am 15.10.2015 Ihre zukünftigen Gäste vorbei, damit Sie sich kennenlernen können", heißt es weiter. "Damit die Flüchtlinge sich in unserem Land wohlfühlen, möchten wir Sie bitten, dass Sie ihnen die Stadt Neuss näher bringen." Für die Unannehmlichkeiten würde ein Geldbetrag gezahlt, dafür müsse der Empfänger seine Kontodaten angeben. Die Stadt warnt davor, diese Daten preiszugeben.

Das Schreiben war bei Facebook aufgetaucht, das österreichische Portal "mimikama.at", hatte Hinweise und eine Kopie an die Stadt geschickt. Ähnliche Fälschungen sind auch in Bielefeld, Dresden und Oberhavel aufgetaucht. Wie viele der Neusser Schreiben im Umlauf sind, ist unklar.

(NGZ)
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