Neuss Fliedner-Haus will sich neu erfinden

Neuss · Das Seniorenheim an der Gnadentaler Allee soll im Jahr 2020 umgebaut werden, dafür ziehen die rund 80 Bewohner nach Norf. Die Arbeiten sollen rund anderthalb Jahre dauern. Im Sommer werden die Planungen konkreter.

 Gestalten die Zukunft des Fliedner-Hauses in Gnadental mit (v.l.): Christoph Havers, Christoph Schommer und Bernd Gellrich.

Gestalten die Zukunft des Fliedner-Hauses in Gnadental mit (v.l.): Christoph Havers, Christoph Schommer und Bernd Gellrich.

Foto: ati

Die Pläne sind zwar noch nicht im Detail ausgefeilt, aber die Entscheidung steht fest: Das Fliedner-Haus an der Gnadentaler Allee wird im großen Stil umgebaut. Im Jahr 2020 soll das Millionen-Projekt starten. "Wir wollen das Haus auf die neuen Herausforderungen der Zukunft ausrichten", sagt Christoph Havers, Vorstand des Diakonischen Werks in Neuss. Zwar setzt das Fliedner-Haus nicht nur auf das Pflegeheim, sondern bietet auch verschiedene ambulante Leistungen an, "wir würden uns aber gerne noch mehr auf den Aspekt der Stadtteilarbeit fokussieren", sagt Havers. Das soll in enger Abstimmung mit der evangelischen Gemeinde stattfinden, mit der man sich ohnehin das Grundstück teilt.

Im laufenden Betrieb soll das Haus jedoch nicht umgebaut werden. "Da wäre die Belastung für die Bewohner und Mitarbeiter zu hoch", sagt Bernd Gellrich, Vorstand des Diakonischen Werks im Rhein-Kreis. Deshalb ziehen die Bewohner und Mitarbeiter für die voraussichtliche Bauphase von rund anderthalb Jahren in das geplante Altenpflegeheim in Norf, das östlich der Nievenheimer Straße - zwischen Friedhof und Grupellopark - entsteht. Das sollte ursprünglich lediglich 40 Plätze haben, der Bauverein als träger des Bauvorhabens hat jedoch den Auftrag erhalten, ein Haus mit 80 Betten zu errichten.

Und fast genau so viele Bewohner aus dem Fliedner-Haus müssten 2020 dort vorübergehend untergebracht werden. Die Verantwortlichen der Diakonie hoffen nun, dass der Kreis als Aufsichtsbehörde bis zum Abschluss der Sanierung den höheren Bedarf für beide Häuser akzeptiert. "Wir haben positive Signale erhalten", sagt Havers.

"Der Umzug bedeutet zwar eine Umstellung für Bewohner und Mitarbeiter, bei einem Umbau im laufenden Betrieb müssten sie aber wohl zwei- oder dreimal umziehen - von einem Bauabschnitt in den anderen", erklärt Einrichtungsleiter Christoph Schommer.

Was die Bewohner des Hauses an der Gnadentaler Allee besonders freuen dürfte ist, dass es in Zukunft keine Doppelzimmer mehr, sondern nur noch Einzelzimmer geben wird. "Darüber hinaus wollen wir im neuen Haus mehrere innovative Projekte starten", sagt Havers. Dabei sei wichtig, dass die Akteure vor Ort mit in die Planungen einbezogen werden. So soll eine Arbeitsgruppe entstehen, in die unter anderem auch Sebastian Appelfeller, Vorsitzender des Verbands der Evangelischen Gemeinden in Neuss, involviert sein soll. Auch mit der Stadtteilkonferenz soll regelmäßig kommuniziert werden.

Der Vorteil für die Planer, die im Sommer mit den ersten konkreten Arbeiten starten wollen: Sie können komplett neu denken, um den geplanten "Mittelpunkt des Stadtteils", das neue Fliedner-Haus" zu realisieren. "Wir müssen uns nicht an den alten Gegebenheiten entlanghangeln", sagt Havers. Es sei aber noch nicht sicher, ob das Haus abgerissen und dann neu gebaut wird. "Vielleicht bauen wir auch ein Teil zurück", sagt Bernd Gellrich.

Mehr Bewohner werden in dem neuen Heim aber voraussichtlich nicht Platz haben. Man plane mit rund 80 Betten. "Wir gehen auch davon aus, dass diese Anzahl an Plätzen künftig gebraucht werden wird", sagt Havers.

(jasi)
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