Neuss Fidele Novesier gewinnen Ovend-Auftritt

Neuss · Mit einer Talentshow suchten die Heimatfreunde Interpreten für eine Wiedergeburt der Karnevalsveranstaltung "Nüsser Ovend". Zwei Bands errangen einen Platz auf dem Programmzettel, doch auf dem fehlen noch die Redner.

 Die Düsseldorfer Band "Rhingschiffer" musste bei der ersten Talentshow den Eisbrecher geben, wurde für ihren Auftritt aber nicht mit einer "Wildcard" für den im Januar geplanten Nüsser Ovend belohnt.

Die Düsseldorfer Band "Rhingschiffer" musste bei der ersten Talentshow den Eisbrecher geben, wurde für ihren Auftritt aber nicht mit einer "Wildcard" für den im Januar geplanten Nüsser Ovend belohnt.

Foto: A. Woitschützke

Georg Kaster, Markus Exner und Natalie Horst sind die "Fidelen Novesier". Zusammen werden sie beim nächsten "Nüsser Ovend" der Heimatfreunde zu hören sein - wenn es einen gibt. Denn das Trio gewann bei der ersten Talentshow den Publikumspreis und damit eine "Wildcard" (eine Art Freilos) für den Ovend. Ob der - wie von der Karnevalsabteilung geplant - am 13. Januar in den Hallen des "Gare du Neuss" nach zwei Jahren Unterbrechung eine Wiedergeburt erlebt, muss der Heimatfreundevorstand in der kommenden Woche diskutieren. Denn das finanzielle Risiko ist nicht ohne - und das Programm noch lange nicht beisammen.

Jean Heidbüchel als Präsident der Karnevalsabteilung und sein "Vize" Dennis Volkeri dürften dieser Sitzung aber recht selbstbewusst entgegensehen. Denn mit der Talentshow haben sie und ihr Elferrat, in dem keiner älter als 30 Jahre ist, gezeigt, dass sie eine schöne Veranstaltung organisiert bekommen. Dass an sich nennt Heimatfreunde-Vizepräsident Jens Hartmann schon sensationell. Und auch wenn die Angaben zu den Besucherzahlen zwischen 50 und 100 Personen schwanken: Die Trafostation an der "Deutsche Straße", die zur Kleinkunstbühne wurde, war voll.

"Das war eine wirklich nette Veranstaltung, die haben sich Mühe gegeben", lobt auch Achim Tilmes, der zum Kapitel der Rekeliser-Ordensträger der Heimatfreunde gehört. "Wie man aber mit den gezeigten Beiträgen einen Nüsser Ovend aufziehen will, ist mir ein Rätsel", ergänzt er. Und genau das ist auch das größte Problem der Veranstalter.

Nach dem Aufruf zur Talentshow gingen sechs Bewerbungen ein. Fünf Interpreten kamen auch, doch davon waren "nur" zwei aus Neuss. Und Marcel Offermann, der im Leben wie auch jetzt auf der Bühne als Puppendoktor firmiert, war darunter noch der einzige Redner. "Er konnte den Saal nicht überzeugen", sagt Hartmann knapp. Tatsächlich aber hatte Offermann in seinen Witzen einige prominente Politiker so "angeschossen", dass er das Publikum erkennbar spaltete. "Anfängerfehler", sagt Hartmann, das schließe ein Engagement nicht aus.

Doch zumindest beim "Ovend 2.0" im Januar wird er nicht dabei sein, denn neben dem Publikumspreis für die "Fidelen Novesier", die ganz auf die Neuss-Karte setzten, bot nur der Jury-Preis die Chance, Premieren-Teilnehmer zu werden. Und den vergab die Jury an die Band "Kölsche Paninis". Leer gingen am Ende die Düsseldorfer Band "De Rhingschiffer" aus und der Kölner Solo-Interpret "De Rotznas". Die Musiker-Bewerbungen aus den Nachbarstädten zeigen Hartmann, "dass es B- und C-Bands gibt, die danach lechzen, sich auf einer Neusser Bühne zu präsentieren."

Mit den Wildcard-Besitzern glaubt das Team um Heidbüchel nun, zwei gute Interpreten auf dem Programmzettel zu haben. Einen dritten Musikbeitrag, für den der Verein trotz knappen Budgets auch etwas tiefer in die Schatulle greifen würde, will man nicht ausschließen.

Doch richtig rund und ein "Nüsser Ovend" wird die Veranstaltung nur, wenn es noch mindestens zwei Redebeiträge mit viel Lokalkolorit gibt. Woher die kommen sollen, ist den Verantwortlichen noch ein Rätsel. Ohne geht es nicht, selbst wenn nur ein dreistündiges Programm geplant wird. Das, so Hartmann, sei die große Herausforderung.

(-nau)
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