Neuss Faszination des Waldes auf der Spur

Neuss · Interessante Exkursion von "Neuss Natur" durch den Mühlenbusch.

 Joachim Busch führt die Gruppe durch den Mühlenbusch.

Joachim Busch führt die Gruppe durch den Mühlenbusch.

Foto: woi

Als sich die Teilnehmer der "Neuss-Natur"- Führung durch den Mühlenbusch am Samstag auf dem Parkplatz Waldstraße trafen, ahnten sie noch nicht, was sie in den nächsten zweieinhalb Stunden alles sehen, hören und erfahren sollten. Der promovierte Biologe Joachim Busch aus Gnadental sensibilisierte sie für die Faszination des Waldes.

Die Veranstaltung der Reihe "Neusser Natur" von "Neuss Marketing" und NGZ war fast schon ein wenig überfrachtet mit Informationen. Interessant war's trotzdem. "Er ist klein, grün und hat eine auffallend gelbe Kehle", beschrieb der 49-jährige Biologe den Waldlaubsänger. Die Chance, ihn zu hören, sei nicht sonderlich hoch - aber dann ließ sich der Vogel sich doch vernehmen, und die Gruppe war begeistert. Nur wenig später ein weiterer Zufallstreffer: Nachdem die Wanderer an Maiglöckchen gerochen und gelernt hatten, diese giftige Pflanze von Bärlauch zu unterscheiden, flog ein Maikäfer auf die Hand von Joachim Busch. "Ich habe zum letzten Mal als Kind einen Maikäfer gesehen", sagte eine ältere Dame verzückt.

Die Teilnehmer der Führung erfuhren, welche Pflanzen hierzulande heimisch sind und warum sich das ändern könnte. "Die Douglasie ist zwar kein heimisches Gewächs, sie kommt aber mit dem Klimawandel gut klar", erklärte der Biologe, der sich als wandelndes Lexikon entpuppte. Diese Fähigkeit sei mittlerweile ein wichtiger Aspekt, fügte Busch hinzu, dem selbst die schnöde Brennnessel etwas zu sagen hat: "Wo sie wächst, gibt es einiges an Stickstoff im Boden", sagt er und stellt fast im gleichen Atemzug die Buche mit ihrem ungewöhnlich glatten Stamm als typischen Waldbaum in dieser Region vor.

Der Mühlenbusch bildet im Verbund mit Knechtstedener Forst und Chorbusch einen durchgehenden Wald von Neuss bis in den Norden von Köln. Wie faszinierend die Natur darin ist, machte Busch unterwegs auch am Beispiel der Stechpalme deutlich: "Unten hat sie dornige Blätter. Oben, wo das Rotwild nicht drankommt, fehlen diese."

(barni)
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