Neuss Fachleute sprechen über Schutz von Kindern im Netz

Neuss · Im Rahmen des Netzwerkes "Kaarst verNetzt - Fit für die mediale Zukunft" hat jetzt der Bereich Jugend und Familie der Stadt Kaarst in Kooperation mit dem "s.i.n.us Netzwerk" des Rhein-Kreises Neuss einen Fachtag veranstaltet. Zu diesem Fachtag, den die Landesanstalt für Medien (LfM) finanziert hat, wurden Referenten von Innocence in Danger eingeladen. Der Berliner Verein, mit dem die Stadt schon länger zusammenarbeitet, hat sich den Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und pornografischer Ausbeutung im Internet zum Ziel gesetzt. "Noch nie zuvor hatten Kinder soviel Einblick auf zum Teil verstörende Bilder und Filme im Internet. Und noch nie hatten Pädokriminelle so viele Möglichkeiten, auf Bilder, Gespräche und Adressen unserer Kinder zuzugreifen", so ein Referent.

Bereits 2005 ergab eine Studie der Universität zu Köln, dass 38,2 Prozent der 10-19-jährigen Chatter ungewollt sexuell angesprochen wurden. Die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme mit potentiellen Opfern in sozialen Netzwerken, Chatrooms, Onlinespielen oder über Messenger-Dienste ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen; dabei werden die Nutzer solcher Plattformen laut Innocence in Danger immer jünger.

Um schon Kinder für diese Gefahr zu sensibilisieren, fand der Fachtag für pädagogische Fachkräfte im Primarbereich statt. Die Mitarbeiter erfuhren viel über Täterstrategien, Gefahrenquellen im Netz und lernten das Präventionsprogramm "Smart Fox" für Kinder kennen. Ein reger Austausch der Fachkräfte machte deutlich, dass auch im Kreis Neuss immer mehr Kinder bereits in den ersten Grundschuljahren regelmäßig im Netz unterwegs sind. Interessierte Eltern oder pädagogische Fachkräfte können sich in Kaarst an den Bereich Jugend und Familie - Jugendschutz wenden.

(NGZ)
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