Neuss Experten klären bei den Herzwochen auf

Neuss · Die Veranstaltungsreihe feiert ihren zehnten Geburtstag. Zum diesjährigen Auftakt sprachen Mediziner im S-Forum der Sparkasse Neuss zum Thema "Herz unter Stress" und klärten über Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin auf.

 Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe im S-Forum (v.l.): Ruth Wiedner-Runo, Dr. Hubertus Degen, Dr. Barbara Lüthen, Dr. Özlem Khandanpour, Professor Michael Haude, Dr. Dirk Krause und Beate Kopp.

Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe im S-Forum (v.l.): Ruth Wiedner-Runo, Dr. Hubertus Degen, Dr. Barbara Lüthen, Dr. Özlem Khandanpour, Professor Michael Haude, Dr. Dirk Krause und Beate Kopp.

Foto: Lothar Berns

Das menschliche Herz kann nur richtig arbeiten, wenn der rote Saft ungehindert durch den Körper fließen kann. Vor allem Bluthochdruck wird oft erst entdeckt, wenn sich erste Folgen bemerkbar machen. Daher bot die Auftaktveranstaltung der Herzwoche, einer Aktion der Herzstiftung und unserer Redaktion, intensive Aufklärung über die Folgen von Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin für unseren "Motor". "Herz unter Stress: Bluthochdruck- Diabetes-Cholesterin" lautete das Thema.

Die medizinischen Zusammenhänge für den Laien verständlich darstellen, das war die Herausforderung, die die Mediziner des Neusser Lukaskrankenhauses und eine niedergelassene Kardiologin im voll besetzten Sparkassenforum meisterten. Moderatorin Ruth Wiedner-Runo konnte zum zehnten Geburtstag der Herzwoche in Neuss gratulieren. Rund 300 Zuhörer waren gekommen. Noch an fünf weiteren Terminen stehen die Mediziner für Fragen rund ums Herz zu Verfügung. Ein Anliegen, das auch Professor Michael Haude am Herzen liegt, als wissenschaftlicher Leiter stellte der Chefarzt im Lukaskrankenhaus die Stiftung vor: "Unser Ziel ist die Information, Vorbeugung und die Förderung der Forschung."

In einem ersten Fachvortrag klärte Dr. Dirk Krause, Oberarzt im Lukaskrankenhaus, über die "stillen Killer" auf, denn hoher Blutdruck, Diabetes und hohes Cholesterin werden oft unterschätzt. Unerkannt und damit auch nicht behandelt, können sie zu einer Gefahr für das Herz werden und damit unmittelbar lebensbedrohliche Folgen mit sich bringen. Die Arteriosklerose, also die Verengung der Blutgefäße durch Ablagerungen, kann in allen Gefäßen vorkommen. Sie bewirkt, dass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann und befeuert einen hohen Blutdruck. Regelmäßige Messungen im entspannten Zustand geben einen Hinweis, ob der Arzt eingreifen muss. Neben einigen nicht beeinflussbaren Faktoren gibt es aber auch einiges, das der Betroffene selbst in der Hand hat. Auch wenn es manchmal schwer fällt: Bewegung, Verzicht auf Zigaretten, übermäßigen Alkoholkonsum und eine Gewichtsabnahme beeinflussen den Blutdruck messbar - und es sind auch weniger Medikamente nötig. Früh erkannt, können Folgen wie Schlaganfall, Nieren- und Augenschädigungen minimiert werden. Ebenfalls tückisch sind hohe Cholesterinwerte, sie machen erst einmal keine Beschwerden und bleiben daher oft lange unentdeckt. Ein regelmäßiger Check beim Arzt ist empfehlenswert. Vor allem ein hoher LDL Cholesterinwert erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Gefährdet sind auch Diabetiker, sie sollten sich regelmäßig auch auf Herzerkrankungen untersuchen lassen. Dr. Barbara Lüthen, niedergelassene Internistin und Kardiologin berichtete aus ihrer Praxis und appellierte an die Eigenverantwortung der Patienten: "Wir können immer nur beraten." Die Kombination aus einer gesunden Lebensführung und Medikamenten, gepaart mit etwas Geduld, kann die lebensbedrohlichen Folgen dieser "Stillen Killer" minimieren.

Dr. Hubertus Degen, leitender Arzt und Kardiologe im Lukaskrankenhaus, klärte über die Behandlungsmöglichkeiten auf. wenn die klassischen Therapien nicht zum Erfolg führen. Dann müssen die Ärzte auch seltene Erkrankungen überprüfen. Dr. Özlem Khandanpour referierte noch innovative Methoden, bis hin zur Transplantation von Bauspeicheldrüse und Niere.

(tebö)
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