Neuss Ex-Grenadiermajor wird 70 Jahre alt

Neuss · Achim Tilmes war Sozialreferent der Stadt, Grenadier-Chef und ist "Rekeliser".

 Eine Neusser Größe feiert heute runden Geburtstag: Achim Tilmes.

Eine Neusser Größe feiert heute runden Geburtstag: Achim Tilmes.

Foto: GS

Im Zweifel steht er loyal mit Herz und Hand für Neuss, die Stadt, in der er 1947 geboren wurde. Dabei ist er weniger ein Heimatfreund, als viel mehr ein Streiter für Heimat, Brauchtum und Mundart - für die Neusser eben, für die er sich zeitlebens engagierte. Beruflich und ehrenamtlich. Heute vollendet er sein 70. Lebensjahr. Die Gratulanten werden im Stadionviertel Schlange stehen, denn Achim Tilmes ist eine feste Größe in der Stadt, in deren (Rathaus-)Dienst er 48 Jahre stand. Zudem war er insgesamt 25 Jahre Vorsitzender und später Major der Grenadiere, ist Träger des Rekeliser-Ordens (2007) und Autor von drei erfolgreichen Mundart-Büchern.

Achim Tilmes ist ein Kind der Nachkriegszeit. Beide, Mutter und Vater, hatten in den Schreckensjahren vor 1945 ihre Ehepartner verloren. So war die Geburt des Sohnes ein Neuanfang, ein Wegweiser in eine bessere Zukunft. Die Innenstadt, in der er aufwuchs, war das Revier seiner Kindheit und Jugend.

Mit dem Zeugnis der Mittleren Reife in der Tasche, begann er eine Ausbildung im Rathaus. Er qualifizierte sich weiter, wurde so in den höheren Dienst übernommen. Zwei Mal folgte er Dieter Patt, dem späteren Landrat, auf dessen Positionen: Als Sachbearbeiter im Sozialamt und als Schriftführer des Rates. 16 Jahre leitete Achim Tilmes das Sport- und Bäderamt, war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Badewesen, ehe er zum Sozialreferenten berufen wurde und in Personalunion auch das Jugendamt führte. Damals musste er erfahren, dass die Wirklichkeit in vielen Familien von einer "heilen Welt" weit entfernt ist.

Zu den Schützen fand Achim Tilmes 1967; zunächst als Gast bei den Jägern. Ein Jahr später gründete er mit Freunden den Grenadierzug "Mer donnt möt ut Frack", in dessen Reihen er heute noch marschiert. Zwischenzeitlich trug er 33 Jahre im Vorstand des Korps' Verantwortung, war zunächst Vorsitzender und von 1996 bis 2005 Major.

Damals schloss er die Majorsehrenabende immer in Mundart - mal humorvoll, mal nachdenklich. Aus diesen Vorträgen wurde das Material für sein erstes Buch geschöpft. Ein zweites folgte. Sein Talent blieb nicht unbemerkt. So wurde er 2007 von den Heimatfreunden mit dem Rekeliser-Orden ausgezeichnet. Das dritte Buch liegt längst auch vor. "Mein letztes", sagt Achim Tilmes, der ein Familienmensch ist. Zu seinen Lieblingsorten zählt seit seiner Pensionierung Ostfriesland. Aber auch an der Nordsee bleibt er ein Streiter für sein Neuss.

(-lue)
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