Neuss Euromoda will sich vergrößern

Neuss · Dirk Goeldner sitzt am Kopfende seines Bürotisches und schmunzelt. "Wir sprechen nur ungerne über Zahlen", sagt der Euromoda-Centermanager. Was er jedoch verrät: Das Unternehmen wird investieren, um am Standort Neuss weiter zu wachsen.

 Seit Mitte vergangenen Jahres ist der Diplom-Kaufmann Dirk Goeldner (51) Center-Manager von Euromoda Neuss.

Seit Mitte vergangenen Jahres ist der Diplom-Kaufmann Dirk Goeldner (51) Center-Manager von Euromoda Neuss.

Foto: Andreas Woitschütze

"Entscheidend ist nicht, wie viel Geld wir reinstecken, sondern dass wir dadurch ein Modecenter haben, das es im Moment auf diesem Niveau nicht gibt", sagt Goeldner. Die Erweiterung soll unter anderem dazu dienen, noch mehr Lagerfläche anbieten zu können - und zwar mehrere 1000 Quadratmeter. "Wir wollen ein Distributionscenter entwickeln", sagt Goeldner.

Durch die zusätzliche Fläche möchte das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit bieten, schneller auf Trends reagieren können. "Der Kunde möchte kurzfristig flexibel sein. Also selber keinen großen Warenbestand haben, sondern sofort einkaufen und anbieten." Durch die Bündelung von Lagerflächen - wodurch an anderer Stelle mehr Verkaufsfläche entstehen wird - soll ein effizienterer und schnellerer Materialfluss ermöglicht werden.

Die Umsetzung der Pläne funktioniert natürlich nur mit einer modernen digitalen Infrastruktur. "Da werden wir massiv investieren", kündigt Goeldner an. Glasfaserkabel und flächendeckendes WLAN seien nur zwei der geplanten Maßnahmen. Zudem soll im September die Website um zwei Sprachen erweitert werden. "Wir wollen mehr Rücksicht auf den Benelux-Sektor nehmen", sagt der Center-Manager, der weitere Pläne preisgibt.

Da die Nähe zur Modestadt Düsseldorf eine wichtige Rolle spiele, solle Neuss als Modestandort im Schatten von Düsseldorf mehr "Klang" bekommen, sagt Goeldner: "Nicht im Wettbewerb, sondern in Ergänzung." Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die vorhandenen Kräfte in der Quirinusstadt gebündelt werden. So sei gemeinsames Marketing mit benachbarten Modecentern geplant.

Doch schon jetzt hat Euromoda als größtes Modecenter Deutschlands ein Alleinstellungsmerkmal. Besonderen Wert legt das Unternehmen auf Vielfalt. "Die Modehändler müssen ihre Sortimente in Nischen ausweiten, um ihre Marge zu erhöhen", sagt Goeldner. Es reiche mittlerweile nicht mehr aus, ein T-Shirt für fünf Euro anzubieten: "Damit verdient der Händler kein Geld." Darum gelte es, immer mehr Nischen anzudocken. Dazu gehören unter anderem Taschen, Schuhe, Lederwaren, aber auch modische Hüllen für das Handy.

Das Rundumpaket der Produktpalette sei entscheidend - und soll in Zukunft noch ausgeweitet werden: "Ich kann mir vorstellen, dass wir noch mehr Nischen anbieten werden, die sich auftun", sagt der Center-Manager, der bis Mitte vergangenen Jahres gemeinsam mit dem langjährigen Center-Manager Udo Wibbeke die Geschäfte führte, ehe dieser in den Ruhestand verabschiedet wurde.

(jasi)
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