Neuss Einzelhandel lockt mit starken Rabatten

Neuss · Auch in Neuss hat der Winterschlussverkauf begonnen. Kunden freuen sich auf noch mehr Angebote.

Egal ob dicke Jacke, gefütterte Stiefel, Handschuhe, Schal oder Wollmütze - schon seit Weihnachten werben die Händler mit Rabatten von bis zu 70 Prozent für Winterbekleidung. Grund ist die ungewöhnlich milde Witterung, die wenig Lust auf Käufe warmer Textilien macht. Die kalten Tage zuletzt haben zwar das Geschäft noch einmal kurz angekurbelt, ansonsten aber "lag die Ware zum Teil bleischwer in den Regalen", sagt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW.

Seit gestern können die Kunden sich auf noch mehr Angebote freuen, denn der inoffizielle Winterschlussverkauf (WSV) hat begonnen. Eigentlich gibt es diesen zwar seit 2004 nicht mehr, vielmehr ist es den Geschäften freigestellt, ob und wann sie sich von ihrer Saisonware trennen wollen. "Da der Schlussverkauf aber immer noch in den Köpfen der Kunden präsent ist und die Händler gerne damit werben, wird er nach wie vor traditionell am letzten Montag im Januar gestartet und dauert dann 14 Tage", sagt Peter Achten. Die Pressereferentin des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands (REHDV), Anne Linnenbrügger, ergänzt: "Die Kunden erwarten von den Händlern, dass der Schlussverkauf jetzt beginnt." Ähnlich wie beim Sommerschlussverkauf würden sowohl Kunden als auch Händler davon profitieren, sagt Linnenbrügger.

Den besonderen Werbeeffekt des WSV machen sich inzwischen auch Branchen zunutze, die sonst gar nicht an den klassischen Schlussverkäufen beteiligt waren, da ihre Waren nicht saisonabhängig sind. Doch schon seit Jahren wird selbst in den Elektronik- und Baumärkten sowie in den Möbelhäusern eifrig mit dem Winter-"Sale" geworben und Schnäppchenjäger dürfen sich über besondere Rabattaktionen freuen. Der REHDV geht davon aus, dass sich rund drei Viertel aller Handelsunternehmen in Deutschland am WSV beteiligen.

In der Textilbranche können die bereits gegebenen Preisnachlässe von 50 bis 70 Prozent aber kaum noch getoppt werden. "Dafür gibt es aber in diesem Jahr viel mehr Angebote als sonst, werden deutlich mehr Kleidungsstücke und Schuhe reduziert. Die Auswahl für die Kunden ist besonders groß", sagt Achten. Der Grund ist, dass die Geschäfte ihre Flächen nun für die Frühjahrskollektion frei bekommen müssen. Denn die neue Ware wird jetzt nach und nach in den Verkauf genommen. Textilien einzulagern, macht nur für die wenigsten Unternehmen Sinn. Das sei mit einem hohen Aufwand verbunden, zudem würde sich Mode rasch wandeln.

(NGZ)
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