Neuss Eine Zeitreise durch die Geschichte von Hippelank

Neuss · Die Freunde der Heimat Grimlinghausen sind vor 70 Jahren gegründet worden. Das wurde im Reuterhof gefeiert.

 Feierten das 70-jährige Bestehen der Grimlinghausener Heimatfreunde: Eva Maria Olschewski, Willi Könen und Heinz Josef Bilk (v.l.)

Feierten das 70-jährige Bestehen der Grimlinghausener Heimatfreunde: Eva Maria Olschewski, Willi Könen und Heinz Josef Bilk (v.l.)

Foto: woi

Er hat nicht nur die Heimat im Herzen, sondern auch auf der Zunge. Mit zahlreichen Dichterabenden, Lesungen und vielen Veröffentlichungen wie die beiden Gedichtbände "Rheinkiesel" und "Erftwasser" oder "Us em Läve jejreffe" ist Willi Könen über die Grenzen des Ortes an Rhein und Erft bekannt. Jetzt ist eine CD hinzugekommen, herausgegeben von der Vereinigung der Freunde der Heimat. Das alte und neue Grimlinghausen als Thema, natürlich in Mundart, so präsentierte sich mit "Mi Dörp - Stöckjes von Hippelank" ein Hörwerk, das im Rahmen der 70-Jahres-Feier der Vereinigung im Reuterhof vorgestellt wurde. "Mundart hören geht noch, Mundart lesen ist für viele schon schwieriger. So ist die Idee zu dieser CD entstanden", so Willi Könen, "aus meinem Schatzkästlein ein weiteres Dokument wertvoller Erinnerungen, die erhalten bleiben werden." Eene Brief an Hippelank, Kengerjlöck, Mi Jässje, Ich meut, De letzte Stund - heiteres und besinnliches. "Ich möchte Spuren hinterlassen von Menschen und Geschichten", so der 69-Jährige.

Mundart steht schon in der Satzung der Vereinigung der Freunde der Heimat. Und so war dies der rote Faden, der sich durch die jüngste Jubiläumsfeier zog. Vorsitzender Heijo Bilk und Eva Maria Olschewski erinnerten mit launiger Moderation im Rahmen einer Zeitreise an die Geschichte der Heimatfreunde. Die hatte 1947 mit der Gründung begonnen und 1949 mit dem ersten offiziellen Dorfabend im wieder aufgebauten Kaisersaal viele mittlerweile zur Tradition gewordene Veranstaltungen begründet. Noch heute sind Feiern fester Bestandteil des Jahre - die heimatlich-karnevalistischen Abende als Höhepunkte im dörflichen Geschehen, St. Martin, der Nikolaus, Ausflüge, Senioren-Einladungen, Begrüßung von Neubürgern, das Schützenfest. Bilk und Olschewski erinnerten an außergewöhnliche Bürger wie Carl Meuter oder Karl Kuhl; aber auch an Spuren dörflichen Engagements wie das Anbringen von Gedenktafeln, Brunnenbau auf dem Cyriakusplatz, Stelen an der Erft, Promenadenweg mit Rheinschlösschen und als Jüngstes die Aufstellung einer Bronzefigur des Hippelänger Wappentieres, der Ziege. Aufgelockert wurde der Jubiläumsabend durch Auftritte von Protagonisten, die auch an den Dorfabenden für Stimmung sorgen, wie das Gesangstrio "Boschte vom Rhing". In seinem Grußwort sprach Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Neusser Heimatfreunde, von einem guten Miteinander in Grimlinghausen, einem vorbildlichen Einsatz für die Heimat. Sven Schümann, erster stellvertretender Bürgermeister fühlt sich bereits in Rosellerheide wohl. In Grimlinghausen würde er gern mal Urlaub machen. Vor allem wegen der Rheinsicht.

(NGZ)
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