Neuss Einblick in die Welt der Operateure

Neuss · 20 NGZ-Leser durften im Lukaskrankenhaus einmal hinter die Kulissen sehen.

 Im Herzkatheterlabor gab es für die Gäste Infos aus erster Hand.

Im Herzkatheterlabor gab es für die Gäste Infos aus erster Hand.

Foto: woi

In Operationssälen war Ralf-Peter Becker schon öfter. "Dreimal lag ich schon auf dem Tisch, ich habe keine Angst vor dem Krankenhaus", sagt der 73-Jährige. Gesehen hat er aber so gut wie nie etwas vom OP. Insofern lernte der erfahrene Patient gestern beim Besuch mit der NGZ im Lukaskrankenhaus zum ersten Mal richtig etwas über Operationssäle, über das Herzkatheterlabor und über die Strahlentherapie in der Klinik, in der jährlich insgesamt 28.000 Patienten stationär behandelt werden. 20 NGZ-Leser durften vor dem Talk auf dem blauen NGZ-Sofa von Redaktionsleiter Ludger Baten mit Chefarzt Professor Michael Haude und dem Geschäftsführer Dr. Nicolas Krämer seltene Einblicke in diese zentralen Bereiche der Klinik nehmen. Dr. Andreas Kremer führte die Besucher durch die Abteilungen.

Im Herzkatheterlabor zeigte Chefarzt Haude, wie bei Herzerkrankungen dieser Motor in Schwung gebracht wird - inklusive Zündung und Zylinder, wie Haude es nennt. "Hier können wir ins Herz gucken", sagte der Herzspezialist. Haude und seine Ärzte zeigten, wie sich Hilfsmittel wie Stents, Katheter und Defibrillatoren entwickelt haben. Richtige Operationen sind heute kaum noch nötig, vieles funktioniert über Sonden, die etwa über die Gefäße in der Leiste eingeführt werden. Dr. Carlos Correia de Freitas führte Defibrillatoren und Schrittmacher vor und zeigte die neueste Generation eines Langzeit-EKGs, das nur noch mit einer Spritze eingeführt werden muss.

NGZ-Leser Jan Schlieper (21) war noch nie Patient in einem Krankenhaus, er hat noch nicht einmal liegend einen Operationssaal erlebt. "Ich hoffe, dass ich noch ein bisschen Zeit damit habe. Aber es ist spannend, was in der heutigen Medizin alles möglich ist."

Im ambulanten OP-Zentrum des Lukaskrankenhauses, das die Leser besuchten, werden im Jahr 2500 Patienten operiert. "Die Operationssäle sind voll ausgestattet, wir dürften alle Operationen durchführen", erklärte Dr. Bettina Flörke, Leiterin des Zentrums. Nur Eingriffe, die keinen stationären Aufenthalt notwendig machen, werden aber ambulant erledigt. Spätestens zwei Stunden nach der OP können die Patienten nach Hause gehen. "Da lag ich mit meinem Leistenbruch aber länger im Krankenhaus", staunte Besucher Ralf-Peter Becker.

Zum Schluss ging es ins neue Herzstück des Krankenhauses: Der neue Linearbeschleuniger in der Strahlentherapie ist seit dem Frühjahr in Betrieb und hat inklusive zweier Bunker mit meterdicken Wänden sechs Millionen Euro gekostet. Leiterin Dr. Katrin Hamburg erklärte, wie der Beschleuniger und die Bestrahlung funktionieren.

(NGZ)
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