Neuss Ein sommerlicher Wanderzirkus

Neuss · Bei der Ferienaktion des Kulturforums Alte Post lernen die Kinder Zirkusstücke und Tänze.

 Die Acht- bis 13-Jährigen haben viel Spaß beim "Krebstanz".

Die Acht- bis 13-Jährigen haben viel Spaß beim "Krebstanz".

Foto: woi

Im Kulturforum Alte Post trinken Kinder Cocktails, Meerjungsfrauen tänzeln vorbei, und einige Jungen haben sich lässig ihr Handtuch um die Schultern geworfen. Wer denkt, hier wird in den Ferien nur gefaulenzt, liegt falsch. Denn die Cocktails sind nur Attrappen, und die Meerjungfrauen und Strandspaziergänger sind die Teilnehmer der Ferienaktion des Kulturforums.

20 Kinder haben dort eine Woche lang geprobt, Kunststücke aus der Zirkuswelt und Tänze einstudiert. "Wenn ihr hektisch werdet, geht das nicht schneller, sondern meistens langsamer", mahnen die Trainerinnen Sonja Brockers und Maren Meining die Kinder bei einer Probe. Die haben einiges zu tun. Wie bei einem kleinen Wanderzirkus üblich, hat jeder Teilnehmer vier Rollen zu spielen. Nach jeder Nummer müssen sich die Acht- bis 13-Jährigen hinter den Kulissen schnell umziehen. Und weil da wenig Platz ist, geht das anfangs noch drunter und drüber.

Unter dem Titel "Tag am Meer" führen die Kinder am Ende der Woche die Kunststücke ihren Eltern und Freunden vor. Doch schon bei den Proben kommen reichlich Sommergefühle auf, wenn die Mädchen und Jungen ihren "Krabbentanz" zeigen oder sich die "Synchronschwimmer" im Takt bewegen.

Die 20 Kinder arbeiten täglich von 10 bis 16 Uhr in zwei Gruppen. Maren Meining, Tänzerin und Tanzpädagogin, übernimmt das Tanztraining. Bei Sonja Brockers, einer Zirkus-, Theater- und Bewegungspädagogin, lernen sie die Zirkustricks. "Am ersten Tag zeigen wir den Kindern immer, was möglich wäre", sagt Brockers. Dann überlegen die Teilnehmer, was sie davon lernen und später präsentieren wollen. Das Bühnenbild bringen die Pädagoginnen aus ihrem Fundus mit.

Während der einen Woche entdecken die Kinder ihre Talente: Ein Junge war zu Beginn eher schüchtern und spielt jetzt souverän den Clown. Die Kinder kennen sich zu Wochenbeginn in der Regel nicht. "Innerhalb von anderthalb Tagen haben die beiden Dozentinnen daraus eine Gruppe gemacht", lobt der Leiter des Kulturforums, Hans Ennen-Köffers. "Das Schwierigste ist, jedes Kind da abzuholen, wo es steht, und dann seine Talente zu fördern."

(NGZ)
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