Neuss Ein Fonds für die Innenstadt

Neuss · Die ISG Kaarst-Mitte will die Innenstadt attraktiver gestalten. Am 28. September berät der Planungsausschuss.

 Kaarster City soll ansprechender gestaltet werden NGZ-Foto: Anja Tinter

Kaarster City soll ansprechender gestaltet werden NGZ-Foto: Anja Tinter

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Das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept soll den Innenstadtbereich aufpeppen und ihn für die Menschen attraktiver machen. In der Planungsausschuss-Sitzung am 28. September wird die Verwaltung darüber informieren, welchen Maßnahmen nach Ansicht der Bürger eine besonders hohe Priorität eingeräumt werden sollte. Zu den Interessensgruppen, die das Thema aufgegriffen haben, gehört vor allem ISG Kaarst-Mitte.

"Die ISG möchte einen sogenannten Verfügungsfonds gründen", erklärt ISG-Vorstandsmitglied Beate Hömberg. Dabei müssten fünf Jahre lang mindestens jeweils 10.000 Euro einbezahlt werden. Das Reizvolle daran: Das Land gibt den gleichen Betrag als Zuschuss dazu. "Diese Mittel könnten für das Dringendste genutzt werden, zum Beispiel zur Attraktivierung des Innenhofes des Maubiscenters, denn er versprüht den Charme der 1970er Jahre und lädt kaum zum Verweilen ein."

Was Beate Hömberg ein wenig enttäuscht: "Es gibt momentan noch keine Signale von den Immobilieneigentümern. Ich habe das Gefühl, sie verstehen gar nicht, dass der Standort durch das Integrierte Handlungskonzept gestützt werden soll."

Der Druck zu handeln ist vielleicht auch deshalb so gering, weil es derzeit keine Leerstände im Maubiscenter gibt. In den Rathausarkaden stehen dagegen zwei Ladenlokale leer.

Die ISG-Kaarst-Mitte selbst beurteilt die Lage ebenfalls alles andere als dramatisch. So ist in einem Positionspapier zu lesen: "Die Kaarster Innenstadt ist im Vergleich zu den umliegenden Innenstädten - noch - gut aufgestellt." Erfreulich sei, dass es keine Ein-Euro-Shops, Billigbäcker und Handyshops gebe. Gleichwohl könnten die Umsätze für die bestehenden Geschäfte höher sein.

Beate Hömberg macht sich Gedanken, ob die jetzigen Parkflächen nicht sinnvoller genutzt werden könnten, denkt über einen Shuttle-Service vom Parkplatz an der Volkshochschule nach. Die optische Verschmelzung von Rathausarkaden und Maubiscenter ist demnach ein besonders dickes Brett, das es zu bohren gilt. Ein weiteres Thema wäre die bauliche Verdichtung. Dafür böte sich die provisorische Grünfläche gegenüber dem Rathaus an und das daneben liegende Areal, auf dem sich die Gaststätte befindet. Weitere Geschäftsflächen werden nach Ansicht von Beate Hömberg dringend benötigt: "Es gibt keinen Herrenausstatter im Maubiscenter, keine junge Mode, wie H&M sie beispielsweise bietet, und das kulinarische Angebot könnte auch erweitert werden."

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart weiß, was die Bürger sich für die Stadtmitte wünschen. Das letzte Wort hat jedoch die Politik. "Ich bin gespannt, was der Planungsausschuss beschließt", erklärt Burkhart gegenüber der NGZ. Es gebe verschiedene Töpfe mit Fördergeldern. Einer davon ist für die energetische Sanierung von Bildungseinrichtungen vorgesehen: Davon könnte das VHS-Haus profitieren.

Aber auch private Eigentümer können unter bestimmten Bedingungen Zuschüsse in Anspruch nehmen, zum Beispiel für die Fassadengestaltung. Es gehe insgesamt um eine "Aufwertung des öffentlichen Raums". Für die Geschäftsleute ist das ein zentrales Thema: Auch wenn die Geschäfte in Kaarst noch ganz gut laufen, die Konkurrenz in Form von Internetangeboten und großen Einkaufszentren schläft nicht. Rudolf Barnholt

(NGZ)
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