Neuss Ehrung für Neusser Olympionikin Annika Sprink

Neuss · Annika Marie Sprink, die einzige Medaillengewinnerin aus Neuss, wurde jetzt von Bürgermeister Reiner Breuer für ihre Leistungen bei den Olympischen Spielen in Rio geehrt. Gemeinsam mit dem deutschen Hockeyteam gewann sie Bronze.

 Annika Sprink zeigt ihre Bronzemedaille bei der Ehrung im Rathaus.

Annika Sprink zeigt ihre Bronzemedaille bei der Ehrung im Rathaus.

Foto: Berns Lothar

Schon mit fünf Jahren startete Annika Sprink ihre Hockey-Karriere beim HTC Schwarz-Weiss Neuss. Anschließend wechselte sie im Alter von 14 Jahren zum Club Raffelberg in Duisburg und darauf zum Düsseldorfer HC. Dort feierte sie unter anderem die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey. Trotz einer Verletzung - die Neusserin ist derzeit auf Krücken unterwegs - kam sie jetzt gut gelaunt ins Neusser Rathaus. Dort erhielt die 20-Jährige von Bürgermeister Breuer eine Ehrung für ihre Leistung bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. In Brasilien holte sie mit dem deutschen Team Bronze. "So beachtliche Erfolge in diesem jugendlichen Alter zu feiern, verdient Anerkennung", sagte Breuer.

Souverän hatte sich das Damen- Hockeyteam durchs Turnier gekämpft und traf im Spiel um Platz drei auf Neuseeland. Annika Sprink konnte dabei schweren Herzens nur zusehen, denn im Halbfinale riss sie sich das Kreuzband. "Es war schwer, natürlich möchte man in so einem entscheidenden Spiel um eine Medaille dabei sein. Ich hatte eine Woche danach Zweifel, ob ich die Medaille überhaupt verdiene, aber am Ende war mir klar, dass die Auszeichnung für das gesamte Turnier steht", sagte Sprink.

Im ganzen hat der Aufenthalt in Rio aber mächtig Eindruck bei der Neusserin hinterlassen. "Jeder Sportler träumt von Olympia. Es ist ein unfassbares Erlebnis. Die Spiele, die Eröffnungsfeier, das kann man alles kaum in Worte fassen." Eine Olympiateilnahme sei ein fantastisches Erlebnis. "Jeder, der etwas mit Sport zu tun hat, sollte für den Traum kämpfen. Das Gefühl bei der Hymne im Stadion ist einfach etwas ganz Besonderes", sagte Sprink.

Auch Mutter Elke, Silbermedaillengewinnerin mit dem Hockeydamen von 1984, ist sehr stolz auf ihre Tochter. "Es herrscht ein unglaublicher Leistungsdruck auf die Athleten, aber Annika hat es geschafft." Für Sprink war ihre Mutter immer ein Vorbild. "Seit dem Kindergarten habe ich schon davon geträumt, in die Fußstapfen meiner Mama zu treten. Obwohl sie sich meistens eher zurückhält, weiß ich, dass sie sehr stolz auf mich ist",sagte Sprink.

Trotzt des Erfolgs blickt die 20-jährige weiter in die Zukunft, es bleibt noch viel Zeit für weitere Olympische Spiele. "Ich hätte niemals damit gerechnet, dieses Jahr schon bei Olympia dabei sein zu dürfen. Bisher hatte ich nur wenige Einsätze beim Nationalteam und durfte lediglich mal in Turniere reinschnuppern. Das Ziel waren also im Vorfeld sowieso die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Da möchte ich auf jeden Fall spielen."

Zunächst heißt es für sie aber den Ball flach zu halten. "Ich wurde vor drei Wochen operiert. Meine Ärzte sagen, wenn ich wieder auf dem gleichen Niveau wie bisher spielen will, dauert es neun Monate. Vor Juni wird es wahrscheinlich nichts. Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber Olympia ist zum Glück noch etwas hin. Ich muss also nichts erzwingen, um schnell wieder fit zu werden." Und vielleicht wartet auf Annika Sprink 2020 in Tokio dann sogar Gold.

(NGZ)
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