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Neuss Die vier Cops für die Nordstadt

Neuss · Die Arbeit für den Bezirksdienst hat sich verändert. Das wissen auch und gerade die vier Beamten der Wache Nord. Für sie macht die Vollstreckung von Haftbefehlen inzwischen fast den Löwenanteil ihrer Arbeit aus.

 Frank Porsch, Sabine Paland, Andreas Winkler und Nadja Hartwich (v.l.) besetzen die Wache Nord.

Frank Porsch, Sabine Paland, Andreas Winkler und Nadja Hartwich (v.l.) besetzen die Wache Nord.

Foto: woi

Wenn Andreas Winkler in eine Wohnung kommt und merkt, dass da etwas nicht stimmt, dann schaltet er um. "Dann bin ich wieder der Bulle von der Straße", sagt Winkler, der stolz darauf ist, dass auch nach mehr als zehn Jahren im Bezirksdienst die Instinkte noch hellwach sind. Denn die braucht er. "Wir sind nicht nur die Sonnenscheinpolizei", sagt der 57-Jährige, dem seine Kollegin Nadja Hartwich (48) nur zustimmen kann: "Die Gesellschaft hat sich verändert." Familienstrukturen würden sich auflösen, die Respektlosigkeit auch gegenüber Uniformierten zunehmen. "Keiner weiß, was ihn im Einsatz hinter der Wohnungstür erwartet."

Winkler und Hartwich sind Kollegen in der Wache Nord an der Venloer Straße, Frank Porsch (54) und Sabine Paland (54) verstärken das Team im Bezirksdienst der Nordstadt. 140 Quadratmeter Fläche hat die Wache an der Venloer Straße, die eher nach einer gutgeschnittenen Vierzimmer-Wohnung mit Küche und Bad aussieht - nur dass in dem Regal, in dem in Wohnungen vielleicht Pantoffeln aufbewahrt würden, Einsatzhelme liegen. Auch sie unterstreichen: Der "Dorf-Sheriff" ist in erster Linie Polizist - wenn auch einer, mit dem man auf der Straße einen Plausch halten kann. Aber dann kommt ein Einsatz, sagt Winkler, "und man ist ganz schnell mittendrin im Leben".

Die Art der Einsätze hat sich geändert und mit ihr die Arbeit im Bezirksdienst. "Wir sind natürlich auch unterwegs, um Kontakte zu pflegen", sagt Paland, doch "komme man manchmal kaum dazu". Das "Kerngeschäft" ist inzwischen ein anderes: Haftbefehle vollstrecken. Die Einsätze nur auf der Furth füllen auf der Wache Monat für Monat einen eigenen Ordner.

44 Bezirksbeamte hat die Polizei kreisweit im Einsatz, 17 sind es in Neuss, vier auf der Furth. Als Faustregel gilt, dass auf 10.000 Bürger ein Bezirksbeamter kommt. "Wir sind aber nicht die, die beim Notruf 110 ausrücken", sagt Winkler - und trotzdem nicht selten die ersten vor Ort. "Ohne uns läuft nichts auf der Straße", ergänzt Hartwich.

Für die Vier von der Furth ist die Wache an der Venloer Straße der Ort, wo sie ihre Schicht beginnen und - oft mit Schreibkram - beenden. Mehr als die Hälfte der Zeit würde man versuchen, draußen zu sein, sagt Porsch. Manchmal aber kommt die Arbeit auch zu ihnen auf die Wache - und nicht nur in Form von angezeigten Fahrraddiebstählen. "Ich hatte auch schon Fälle von Jugendlichen, denen das Handy abgezogen wurde", sagt Winkler. Das war dann Raub - und vom Bezirksdienst wurde die Polizei-Maschinerie angeworfen. Macht der Bezirksbeamte dabei einen Fehler, betont Hartwich die Bedeutung dieser Arbeit, könne das die ganze folgende Ermittlung belasten.

Haftbefehle vollstrecken, Rückkehrverbote nach häuslicher Gewalt überprüfen, den Aufenthalt von Personen ermitteln und der Kriminalpolizei mit Tipps weiterhelfen: Über diese Dinge hinaus gibt es aber auch noch die "schönen" Einsätze für den Schutzmann an der Ecke. "Beim Schützenfest oder jetzt zu St. Martin freuen sich die Menschen, wenn sie uns sehen", sagt Winkler. Und auch das motiviert.

(-nau)
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