Serie Adventskerzen (5) Die Taufkerze ist oft ein Begleiter durch das Leben

Neuss/Gnadental · Ein silbernes Kreuz und kleine Wellen in verschiedenen Blautönen - so sieht die Taufkerze der St.-Konrad-Gemeinde aus. Eltern, Großeltern oder Paten können diese zur Taufe des neuen Erdenbürgers wählen. "Sie können aber auch jede andere Kerze als Taufkerze mit in die Kirche bringen", sagt Matthias Godde, Diakon der Pfarreiengemeinschaft " Rund um die Erftmündung".

 Diakon Matthias Godde mit der Taufkerze von "St. Konrad".

Diakon Matthias Godde mit der Taufkerze von "St. Konrad".

Foto: woi

"Die Familien sind völlig frei in der Auswahl", sagt er. Es seien auch keinerlei Verzierungen vorgegeben. Ob Kreuz, Taube, Wassersymbolik, Name, Taufdatum - einzelne aber auch alle Symbole sind möglich.

Das Entzünden der Taufkerze erfolgt dagegen in katholischen Kirchen immer zu einem bestimmten Zeitpunkt: "Nach der Taufe wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet und dem Täufling überreicht, der so das Licht Gottes empfängt", erklärt Godde. Da die Babys ja nicht selbst die Kerze in Empfang nehmen können, wird sie den Paten, Eltern oder Großeltern gegeben. "Die Taufkerze soll symbolisch den Weg im Dunkeln zeigen, ihr Licht Trost und Hoffnung geben."

Nach der Taufe nimmt die Familie die Taufkerze mit. "Sie kann später auch als Kommunionskerze genutzt werden", sagt Godde. Manche Brautpaare bringen ihre Taufkerzen auch zur Hochzeit mit. In der Familie von Matthias Godde ist es überdies Tradition, die Taufkerze am Namenstag zu entzünden, wenn eines seiner drei Kinder diesen feiert.

Auch in evangelischen Kirchen wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet. Liturgisch gibt es keine Vorgabe, ob sie vor oder nach der eigentlichen Taufe brennt. In der Gnadentaler Kreuzkirche, wo das Pfarrehepaar Nadine und Sebastian Appelfeller tätig ist, wird die Kerze vor der Taufe an der Osterkerze entzündet. "Ich finde es gut, dass das Licht, das von der Osterkerze kommt, einen Schein auf die Taufe wirft", so der evangelische Pfarrer. "Wir taufen im Lichte der Verheißung dessen, der uns die Taufe gespendet hat." Während der Taufe werden die Worte Jesu aus dem Johannes-Evangelium gesprochen: "Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben."

(NGZ, broe)
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